Adventskalender_Archiv02

Adventskalender 2024

1

Die Sonnenuhr am Gymnasium Andreanum

Das Keramikrelief aus 125 Fliesen befindet sich an der Turnhalle und zeigt den Apostel Andreas, den Namensgeber der evangelischen Schule am Hagentorwall. Der Goldschmied Theo Blume erstellte den Entwurf, der Freundeskreis der ehemaligen Andreaner schenkte der Schule die Sonnenuhr zum Andreastag 1982.

Der 30. November gilt als der Todes- und Gedenktag des Apostels, der einer der ersten Anhänger Jesu war und nach dem Tod Jesu auf Missionsreisen durch verschiedene Länder ging.  

Das nach dem Apostel benannte Andreaskreuz, an dem er im griechischen Patras im Jahre 60 hingerichtet wurde, ist heute als Kreuz an Bahnübergängen bekannt, befindet sich aber z. B.  auch im schottischen Wappen und im britischen Union Jack. Andreas wird darüber hinaus als Schutzpatron für viele Berufsgruppen und Gelegenheiten angerufen, etwa als Beschützer der Fischer, Fischhändler und Seilmacher. Zudem sind viele Bräuche mit seinem Namen verbunden. So tranken im Harz junge Frauen in der Andreasnacht zwei Gläser Wein, um den Traum vom zukünftigen Bräutigam herbeizuführen.

Auch Wetterregeln gibt es für den Andreastag: Wenn es an Andreas schneit, der Schnee hundert Tage liegen bleibt. Und: Hält St. Andreas den Schnee zurück, so schenkt er reiches Saatenglück.

Der Andreastag befindet sich oft am Übergang vom alten zum neuen Kirchenjahr, das mit dem heutigen 1. Advent beginnt.

2

Hödeken

Hödeken oder Hütchen (nach dem Filzhut, den er immer trug) war ein hilfreicher Hausgeist des Bischofs von Hildesheim. In vielen früheren Sagen tritt er als Poltergeist der Winzenburg bei Freden auf. Die Brüder Grimm erzählen, dass er dem Bischof militärische Ratschläge gab und ihn vor kommenden Gefahren warnte.

Hödeken konnte in jeder Form auftreten. Einem armen Küchenjungen erschien er in Gestalt eines Raben. Einen übermütigen Bauern verprügelte er, indem er sich in einen Wegweiser verwandelte. Zum Bischof sprach er manchmal unsichtbar. Ein andermal so, dass man sein Gesicht nicht sehen konnte, da er seinen Hut so tief in den Kopf drückte.

Nachdem Hödeken seit dem Jahre 752 die Geschicke der Winzenburg begleitete, begab es sich, dass Hermann, der letzte Burggraf, samt seiner Frau Luitgardis am 29. Januar 1152 von einem ihrer Burgritter ermordet wurden. Hödeken begann ein Wehgeschrei auf der Burg. In der selben Stunde aber, in der die Tat geschah, eilte der Geist Hödeken auf dem kürzesten Weg nach Hildesheim, trat an das Bett des schlafenden Bischofs und rief: „Glatzkopf, wache auf, die Grafschaft Winzenburg ist herrenlos!“ Bischof Bernhard wurde wach, sprang eilig auf, um die Winzenburg einzunehmen.

3

Die Hildesia

Das Relief der Hildesia befindet sich am Gelben Turm.

Der Gelbe Turm ist ein 28 Meter hoher Aussichtsturm auf dem „Spitzhut“.

Der ursprünglich 15,8 Meter hohe Turm wurde 1886 anlässlich des Abschlusses der Aufforstung des Vorholz-Höhenzuges errichtet. Sein Name leitet sich vom verwendeten Baumaterial ab – es wurden gelbe Backsteine verwendet. Er diente seither den Spaziergängern am Galgenberg als beliebtes Anlaufziel und Aussichtsturm.

Nach vielen Jahren der Nutzung war der Turm baufällig geworden und der Eingang zum Turm abgesperrt. Die Absicht der Hildesheimer Bauverwaltung, den Turm endgültig zu beseitigen, führte 1996 zur Gründung einer Bürgerinitiative – dem Verein zur Rettung des Gelben Turms. Durch Geldspenden von Hildesheimer Bürgern und Unternehmen konnte eine umfassende Sanierung des Turmes erfolgen.

Zudem wurde auf dem Turm als Metallkonstruktion eine Volkssternwarte errichtet.

4

Skulptur des Wortes auf dem Andreasplatz

„Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort!“ Joh 1,1

Die stählerne Skulptur enthält aufsteigend von links unten nach rechts oben 720 Zeichen des Prologs des Johannes-Evangeliums (1,1–5.9–14).

Die Pyramide steht seit dem 22. März 2015 auf dem nördlichen Andreasplatz, wo sich bis zum Jahr 1812 der Friedhof befand. Sie soll an die Zerstörung der Stadt am 22. März 1945 erinnern und zum Frieden gemahnen.

Die Intention des Künstlers Gerd Winner drückt sich in seinem Gedanken aus, dass Gottes Wort den Stahl durchbreche.

5

Männerkopf an einem Erker in der Michaelisstraße.

6

Hospital St. Nicolai

Am Godehardsplatz steht das aus dem 18. Jahrhundert stammende Fachwerkhaus, das zwei schon im Mittelalter gegründete Krankenhäuser aufnahm: das sich im Erdgeschoss befindende „Hospital zu den Fünf Wunden“ und das die oberen Stockwerke belegende „Hospital St. Nicolai“. Der über der Tür unter einem Schutzdach stehende heilige Nikolaus, dessen Sterbe- und Gedenktag der 6. Dezember ist, ist hier mit seinem Bischofsstab in der linken Hand und mit einer Bibel in der rechten zu sehen, zu seinen Füßen drei Schüler, die er auferweckt haben soll. Das Leben dieses aus Myra stammenden Mannes ist reich an Legenden, eine mit bis heute wirksamen Folgen rankt sich um drei Jungfrauen:

Nikolaus – damals noch nicht Bischof – hatte nachts drei Goldklumpen durch das Fenster eines verarmten Mannes geworfen, nachdem er von dessen materieller Not gehört hatte. Damit rettete er dessen drei Töchter, die der einst wohlhabende Mann sonst hätte verkaufen müssen.

Auf vielen Bildern wird der Heilige deshalb mit vergoldeten Äpfeln oder Goldklumpen dargestellt.

Noch heute kommt nach einem alten Brauch und zur Freude der Kinder in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember der Nikolaus nachts in die Häuser und füllt die bereitgestellten Schuhe mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken. 

7

Kreuzgang der St. Mauritiuskirche 

Der Kreuzgang der ehemaligen Stiftskirche St. Mauritius, heute katholische Kirche auf dem Moritzberg, zählt wohl zu den besinnlichsten Plätzen der Stadt. Die ältesten Teile des Kreuzgangs stammen aus der Gründungszeit des Stiftes im 11. Jahrhundert. Im Jahre 1974 wurde er baulich und gärtnerisch restauriert. 

In der Mitte des Kreuzgangs befindet sich auf einem Brunnen ein Denkmal, das den heiligen Bernhard von Clairvaux und die Jungfrau Maria zeigt. Es stand bis zur Säkularisation im Kloster Marienrode, wo sich heute eine Kopie befindet.

Die Mauritiuskirche ist eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und Chorturm. Die Säulenreihen ohne Stützenwechsel sind in Norddeutschland „einzigartig“.

8

StreetArt an der Grundschule Himmelsthür in der Straße Hoher Turm.

Das Bild entstand 2022 während einer Projektwoche zum Thema „1000 Jahre Himmelsthür“ zusammen mit Ole Görgens.

9

Auf dem Hildesheimer Weihnachtsmarkt hat sich in den letzten Jahrzehnten etwas zu einem herzhaften Klassiker entwickelt: 

Der Hildesheimer Rahmfladen! 

Er ist zu einer ganz besonderen Spezialität geworden. Andreas Siwik bietet den knusprig gebackenen Teig mit Schmand, Würfelschinken und Lauchzwiebeln garniert an. Eine vegetarische Variante gehört selbstverständlich auch zum Programm. Er präsentiert den Rahmfladen in diesem Jahr an seinem Weihnachtsstand an der Lilie erstmalig in eigener Regie, nachdem sein Freund Wolfgang Spiekermann hier zuvor 29 Jahre gearbeitet hat. 

10

Immer ein schönes Fotomotiv:

Kloster Marienrode
Mühlenteich und Klosterkirche St. Michael

Das Kloster Marienrode wurde am 22. Mai 1125 gegründet und blickt somit auf eine fast 900jährige Geschichte zurück.
Nach der Säkularisation 1806 wurde das Kloster als Gutshof geführt.

Auf Betreiben des Bischofs Josef Homeyer wurde das Kloster Marienrode am 5. Mai 1988 von Benediktinerinnen aus der Abtei St. Hildegard in Eibingen wiederbesiedelt.
Die Schwestern von Marienrode leiten ein von der Diözese Hildesheim unterhaltenes Exerzitien- und Gästehaus, führen eine Buch- und Kunsthandlung und leisten Küster- und Organistendienste in der Kirche, die zugleich Pfarrkirche ist.

11

Der Barmherzige Samariter

Dieses Bildnis befindet sich im Garten des St. Bernward Krankenhauses am Hubschrauberlandeplatz.

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter zählt zu den bekanntesten Erzählungen Jesu im Neuen Testament. Das Gleichnis wird im Evangelium des Lukas (Lk 10,29–37) überliefert und gilt als Appell zur tätigen Nächstenliebe.

12

Relief am Erker der Kaiserhausfassade am Alten Markt.

Diese Darstellung repräsentiert den Winter in Form eines janusköpfigen Mannes, nach hinten mit einem jungen, nach vorn mit einem alten bärtigen Gesicht, mit Krone und Zepter.

13

Sparherd der Fa. Senking. 

Der Schlossermeister Friedrich Hage fertigte im Jahr 1857 in seiner Werkstatt in der Burgstraße die ersten transportablen Kochherde in Serie. 

Nach seinem Tod heirate der Mitarbeiter Anton Senking 1863 Hages Witwe. Er entwickelte die Kochherde weiter und fertigte bald die ersten Sparherde, mit denen man kochen und backen konnte. Das schnell wachsende Unternehmen führte er zusammen mit Hages Söhnen Aloys und Eduard.
Er kaufte nach und nach immer mehr Grundstücke im Umfeld der ehemaligen Schlosserei, um eine industrielle Produktion zu ermöglichen.
Es wurden Haushalts- und Großküchenherde und außerdem Maschinen für Wäscherei-Betriebe produziert.
Das Unternehmen baute unter anderem die Großküche für das 1894 fertiggestellte Reichstagsgebäude in Berlin.

1889 entstand an der Straße Am Steine ein neues Büro- und Geschäftshaus.
Da aber im Michaelisviertel bald schon kein Platz für Erweiterungen der Fabrikanlage war, wurde 1902/03 das Senkingwerk an die Schlachthofstraße in der Nordstadt verlegt. 1921 wurde diese in Senkingstraße umbenannt.

14

Illumination im Pfarrgarten neben der Basilika St. Godehard

15

Pechkorb am Knochenhaueramtshaus mit dem Lamm Gottes und einem Gast auf dem Ausleger

Das Lamm Gottes ist das Wappen der Knochenhauer am Großen Markt.

16

Maria und Josef sind unterwegs zum Stall an der St. Godehardkirche in Ochtersum.

Die Weihnachtskrippe wurde im Rahmen der Aktion GiO (Gemeinsam in Ochtersum) 2020 zum ersten Mal aufgebaut.
Während der Adventszeit wird die Krippenlandschaft immer wieder verändert.

17

Sonnenuhr an der Wallseite des Südflügels des ehemaligen Godehardiklosters, heute Norddeutsche Hochschule für Rechtspflege

Die Jahreszahl 1495 befindet sich am oberen Abschluss des Dreiviertelkreises.

Die 4 der Jahreszahl und im Zifferblatt ist als Schlingenvier ausgeführt, die 5 mit nach links gewendeter Fahne.
In der Jahreszahl ist nur noch ein Fragment der Ziffer 5 erhalten.

18

Relief im Garten der Michaeliskirche
Aufgenommen während einer Taschenlampenführung mit Ute Albrecht

Wer ist Luc?
Der Stier mit den Flügeln ist das Symbol für den Evangelisten Lukas.

19

Brühl 20 Hofgebäude

An der Ecke Brühl/Gelber Stern erhebt sich ein stattlicher klassizistischer Putzbau aus den 1830er Jahren. Es handelt sich um ein ehemaliges Hospital, dessen Ursprung auf eine 1488 erfolgte Stiftung der Bürgerfamilie von Alten zurückgeht. Es ist heute Teil der Fachhochschule Hildesheim.

Vom Gelben Stern gelangt man über eine Torfahrt in den Hof des einstigen Hospitalgebäudes. 
Im Hof überrascht ein erstklassig erhaltener spätgotischer Fachwerkbau aus der Zeit um 1500. Charakteristisch für die Gotik sind das rundbogige Dielenportal, das eingeschobene Zwischengeschoss und das vorkragende Obergeschoss. 
Dieser Bau ist der letzte Vertreter seiner Art in Hildesheim.

20

Idylle am Hohnsensee

Früher war mehr Winter!

21

Das Paulustor zum Domhof ist heute durch das Welterbeband beleuchtet. Das Welterbeband verbindet den Hildesheimer Marktplatz mit den Welterbestätten St. Michaelis und Mariendom.

Bischof Bernward ließ um das Jahr 1000 eine steinerne Mauer um den Dombezirk errichten. Die Zugänge waren im Westen das Paulustor und gegenüber im Osten das Petrustor.

Das Paulustor wurde auch „die dunkle Pforte“ genannt.

22

Der Tannenbaum

In vielen Gottesdiensten wird an Heiligabend auch in diesem Jahr wieder das Lied „O Tannenbaum“ gesungen. Der heutige Text stammt aus dem Jahr 1824, sodass der Brauch, zu Weihnachten einen Baum aufzustellen, damals bereits existiert haben muss. Der erste Tannenbaum hat wahrscheinlich im Jahr 1539 im Straßburger Dom gestanden. Wenige Jahre später musste die Stadt Freiburg bereits über die Feiertage das Abholzen von Nadelbäumen verbieten, um einen Raubbau an den Wäldern zu verhindern. In vielen Ländern ist es inzwischen Tradition, zu Weihnachten einen Tannenbaum aufzustellen, zuhause oder auch wie hier an einem öffentlichen Platz, der Rathaushalle.

Schon in der Antike kannte man bei Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende immergrüne Zweige, die den Sieg von Leben und Licht über Tod und Dunkelheit symbolisierten.

Das Christentum gab dem Baum mit den brennenden Kerzen als Zeichen für Jesus Christus als Licht der Welt eine ähnliche Bedeutung. In den Zweigen erkannte man das Kreuz. Wer seinen Weihnachtsbaum traditionell schmückt, weiß, dass Strohsterne nicht fehlen dürfen, da das Kindlein im Stall in Bethlehem auf Stroh gebettet wurde. Äpfel oder ersatzweise Kugeln erinnern an das Paradies, auf das Gläubige hoffen.

23

Die drei Könige folgen dem Stern


„… und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut.“ Mt 2,9-10

Die fotografische Reproduktion von Tobias Althof aus Hildesheim gehört mit weiteren Bildern des Albani-Psalters (bedeutendes Werk der englischen Buchmalerei, entstanden um das Jahr 1130 in der englischen Benediktinerabtei St. Albans bei London) zu einem Meditationsweg. Dieser ist ganzjährig zugänglich, in den Sommermonaten im Klostergarten, in den Wintermonaten im Chorumgang der Basilika St. Godehard.

Bei den Klosterauflösungen im Rahmen der Säkularisation gelangte der Albani-Psalter über Hildesheimer Benediktiner in den Kirchenschatz von St. Godehard.

24

Krippe an der alten Stadtmauer auf dem Schulgelände des Gymnasium Andreanum

Diese Krippe entstand im Jahr 2022 im Seminarfach Kunst unter Leitung von Dr. Sabine Schreiner zum Oberthema „ZEIT“.
Der Kurs staunte darüber, dass sich fast auf der ganzen Welt die Zeitrechnung an der Geburt eines Kindes orientiert.
Die Schülerinnen Sena Dablan und Pia Armerding forschten zu dieser Fragestellung. Als praktischen Teil der Facharbeit konzipierten sie eine Krippe für das Gymnasium Andreanum.
Sie hat ihren Platz vor der alten Stadtmauer auf dem Schulgelände und wird jedes Jahr im Advent aufgestellt.
In den Figuren von Josef und Maria sind die Begriffe „Vertrauen“ und „Geborgenheit“ zu sehen. Das Andreanum soll ein Ort der Geborgenheit, des Vertrauen und der Begegnung mit dem „Glauben“ für alle sein.

Die praktischen Arbeiten wurden von den beiden Schülerinnen eigenständig unter Anleitung von Profis in der Stahlwerkstatt von Peter Schmitz am Langen Garten durchgeführt. Die Entwürfe auf Pappe wurden auf Metallbleche übertragen und dann mit einem Plasmaschneider im Lichtbogenverfahren geschnitten.

Mitglied im BVGD - Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e. V. - www.bvgd.org