Wege_Archiv

Pfaffenstieg

Der Pfaffenstieg wurde erstmalig 1370 erwähnt, aber wahrscheinlich ist er viel älter.  

Er wurde jedoch mehrfach verbreitert. Der Beschluss dazu wurde erstmals 1896 gefasst, nachdem der Verkehr vom Alten Markt zum Pfaffenstieg verlagert worden war.  Magistrat, Regierung, Bezirksausschuss und Provinzialrat hatten sich auf eine Verbreiterung zur Südseite, zu den Kuriengärten hin, verständigt. Der Plan wurde aber erst 1904 in die Tat umgesetzt, weil damals außerdem Platz für die Anlage der Straßenbahngleise benötigt wurde. Seit 1905 rollten die Straßenbahnen durch die Stadt, die Linie 1 fuhr auf ihrer Strecke vom Hauptbahnhof zum Moritzberg durch den Pfaffenstieg.

Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg und der Neuanlage der großen West-Ost-Achse wurde der Pfaffenstieg abermals verbreitert, jetzt auf der Nordseite. Die Straßenbahnschienen wurden entfernt.

Foto: Karin Frank-Gerstung

Auf dem Foto sieht man, wie breit der Pfaffenstieg heute ist. Man sieht aber auch, dass entgegen dem Zweck der Verbreiterungen, nämlich mehr Verkehr zu ermöglichen, kein Auto unterwegs ist. Aus der wichtigsten Durchgangsstraße neben der Kaiserstraße ist seit der Sperrung der Dammstraße 2022 eine sehr ruhige Sackgasse geworden.

Was bedeutet die Bezeichnung „Pfaffenstieg“?

  1. Ein Weg, an dem besonders viele Pfaffenhütchen wachsen. Das sind Ziersträucher mit roten, vierkantigen, dem Barett eines katholischen Geistlichen ähnelnden Früchten.
  2. Das war in früheren Zeiten der Trampelpfad der Domgeistlichen, die sich zwischen ihren Höfen und Gärten bewegten.

Auflösung:

Antwort 2 ist die richtige. Der Pfaffenstieg war ursprünglich ein Verbindungsweg zwischen den Höfen und Gärten der Domgeistlichen und für den Verkehr nicht geeignet.

Foto: Karin Frank-Gerstung

Heute steht im Pfaffenstieg an der Stelle der ehemaligen katholischen Knaben-Volksschule die Volkshochschule, deren Fassade seit dem Jahr 1954 ein Sgraffito (besonderes Kratz- und Ritzputzverfahren) mit dem Grundriss des Hildesheimer Stadtkerns aus der Zeit vor 1945 schmückt. Die Erinnerung an Alt-Hildesheim wurde von Heinz Algermissen und Ignatz Gerlach gefertigt. 


Beuke

Die Straße Beuke ist nach dem neben ihr fließendem Bach benannt. Die Beuke hat zwei Zuflüsse. Wo entspringen diese?

  1. Am Galgenberg und auf der Marienburger Höhe.
  2. Im Hildesheimer Wald

Beuke

Auflösung:

Die Beuke, die der Straße den Namen gibt, entspringt am Galgenberg. Sie unterquert im Bereich der Lüneburger Straße die Bahnlinie Hildesheim – Groß Düngen. Im Tunnel ist der Bach mit Steinplatten abgedeckt. Somit kann der Tunnel auch von Fußgängern benutzt werden. Größere Personen müssen sich allerdings etwas ducken. Die Scheitelhöhe des Tunnels beträgt nur ca. 1,80 m.
Trotzdem sieht man immer wieder auch Radfahrende durch den Tunnel fahren.

Der zweite Strang der Beuke entspringt im Bereich Roter Stein auf der Marienburger Höhe und unterquert die Bahnlinie zusammen mit der Straße „Am Roten Steine“.

Die beiden Bäche vereinigen sich im Lönswäldchen und fließen kurz danach in die Innerste.

Im Hildesheimer Wald entspringt die Beuster. Die beiden Zuflüsse werden Warme Beuster und Kalte Beuster genannt. Sie vereinigen sich in Diekholzen. Die Beuster fließt in der Nähe der Domäne Marienburg in die Innerste.


Kleine Gassen

Welche der engsten und schmalsten Straßen oder Gassen in Hildesheim ist zudem mit Treppenstufen versehen?

  1. Stinekenpforte
  2. Kleine Steuer

Kleine Steuer

Antwort 2 ist richtig:

Die Kleine Steuer (das Wort Steuer in diesem Namen bedeutet „Stieg“ oder „Stiege“) ist eine historische Straße im Stadtteil Moritzberg. Sie verbindet mit einer Länge von 90 m die Bennostraße, von der sie über 7 Treppenstufen zu erreichen ist, mit dem Stiftskirchenweg. Als einzige Straße Hildesheims ist die Kleine Steuer durchgehend mit Kopfsteinpflaster gepflastert. Sie verläuft nach Westen hin bergauf und wird durch einen gotischen Spitzbogen vom Stiftskirchenweg getrennt. Es eröffnet sich eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Hildesheims, die romanische Mauritiuskirche mit ihrem markanten Barockturm von 1765, der den gesamten Stadtteil Moritzberg prägt. 

Auf einem Stadtplan Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Kleine Steuer mit dem Namen „Godehards Ruhe“ zu sehen. Dieser Name bezieht sich auf Bischof Godehard, der hier 1024 eine Kapelle bauen ließ, der er den Namen seines Herkunftsklosters St. Mauritius (Abtei Niederaltaich an der Donau) gab. In dieser Kapelle starb er 1038.

Im Südosten des Domhofes gibt es einen alten schmalen Zugang zum Domhof, der „Stinekenpforte“ heißt – ein Name, der durch verhüllende Metathese entstand, da hier die Abwässer des Domhofs in die, jetzt unterirdische, Treibe hinabflossen.  Die Stinekenpforte, heute eine abschüssige, auf beiden Seiten von einer Mauer aus Bruchsteinen begrenzte Gasse, erinnert an den früheren wehrhaften Charakter der Domburg. Sie ist mit einer Länge von 56 m eine der kürzesten Straßen Hildesheims und gleichzeitig eine der engsten. Die Stinekenpforte verbindet den Domhof mit den Straßen Hückedahl, Treibestraße und Neue Straße.

Quellen: Wikipedia 


Humboldtstraße

Ist die Humboldtstraße nach Wilhelm von Humboldt oder nach Alexander von Humboldt benannt?

Humboldtstraße

Antwort:
Nach beiden!

Die Straße ist benannt nach den Brüdern Wilhelm Freiherr von Humboldt (geb. 22. Juni 1767 in Potsdam, gest. 8. April 1835 in Tegel/Berlin), einem der geistreichsten Gelehrten und bedeutendsten Staatsmänner Preußens, Gründer der Universität Berlin, und Alexander Freiherrn von Humboldt (geb. 14. September 1769 in Berlin, gest. 6. Mai 1859 in Berlin), einem der fruchtbarsten Naturforscher und Forschungsreisenden, Mitbegründer der modernen Geographie.

Wilhelm von Humboldt initiierte als Bildungsreformer die Neuorganisation des Bildungswesens im Geiste des Neuhumanismus, formte das nach ihm benannte humboldtsche Bildungsideal und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

Alexander von Humboldt  war ein deutscher Forschungsreisender mit einem weit über Europa hinausreichenden Wirkungsfeld. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten entstandenen Gesamtwerk schuf er „einen neuen Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt“ und wurde zum Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft. 

Mehrjährige Forschungsreisen führten Alexander von Humboldt nach Lateinamerika, in die USA sowie nach Zentralasien. Wissenschaftliche Feldstudien betrieb er unter anderem in den Bereichen Physik, Geologie, Mineralogie, Botanik, Vegetationsgeographie, Zoologie, Klimatologie, Ozeanographie und Astronomie. Weitere Forschungen betrafen die Wirtschaftsgeographie, die Ethnologie, die Demographie, die Physiologie und die Chemie. Alexander von Humboldt korrespondierte mit zahlreichen Experten verschiedener Fachrichtungen und schuf so ein wissenschaftliches Netzwerk eigener Prägung.

In Deutschland erlangte Alexander von Humboldt vor allem mit seinen Werken Ansichten der Natur und Kosmos außerordentliche Popularität. Schon zu Lebzeiten genoss er im In- und Ausland ein hohes Ansehen und wurde als „der größte Naturforscher [seiner] Zeit“ betrachtet. Die Preußische Akademie der Wissenschaften würdigte ihn als „die erste wissenschaftliche Größe seines Zeitalters“, dessen Weltruhm sogar den von Gottfried Wilhelm Leibniz überrage. Die Pariser Akademie der Wissenschaften verlieh ihm den Beinamen „Der neue Aristoteles“.

Quelle: Wikipedia

Das Segelschiff mit den grünen Segeln erlangte als Werbeschiff für Becks-Bier internationale Aufmerksamkeit.


Dinklarstraße

Foto: Roman Schliep

Warum gibt es eine „Dinklarstraße“ in Hildesheim?

  1. Mit dieser Straßenbennenung würdigt die Stadt die älteste beurkundete Siedlung im Landkreis Hildesheim.
  2. Mit dieser Benennung wird der legendären Schlacht bei Dinklar im Jahr 1367 gedacht.
Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Dinklarstrasse-02.jpg
Foto: Roman Schliep

Richtig: Antwort 2

In einer der bedeutendsten Schlachten des Mittelalters in Norddeutschland, an der fast der gesamte Adel, Klerus und die Städte des nördlichen Harzvorlandes beteiligt waren, errang der Hildesheimer Bischof Gerhard vom Berge am 3. September 1367 einen zunächst für unmöglich gehaltenen Sieg über den Herzog Magnus von Braunschweig und seine Verbündeten. (Siehe auch: Bischof-Gerhard-Straße)

Die Dinklarstraße, eine vergleichsweise unscheinbare, nur 130m lange Straße in der Weststadt, zwischen Bleicherstraße und Schützenwiese gelegen, erhielt am 10.02.1912 zum Gedächtnis daran ihren Namen.

In Dinklar, ca. 10km östlich von Hildesheim gelegen, wird an einem Getreidesilo mit einem Monumentalgemälde an die Schlacht erinnert. Es entstand anlässlich der 650-Jahr-Feier dieses Ereignisses 2017.

Zu Frage 1: Als älteste, im Jahr 854  urkundlich bestätigte Siedlung im Raum Hildesheim gilt das Dorf Emmerke.

(Quellen: Wikipedia, Straßenlexikon Hildesheim)


Bahnhofsallee

Die Bahnhofsallee ist die 1865 angelegte Zufahrtsstraße zum Hildesheimer Hauptbahnhof, der damals noch ungefähr an der heutigen Ecke Bahnhofsallee / Kaiserstraße lag. 1884 wurde der Bahnhof dann an seinen heutigen Standort verlegt. Da der in der nördlichen Verlängerung der Straße erbaut wurde, konnte die Bahnhofsallee weiterhin diese Bezeichnung tragen.
Das blieb aber nicht durchgängig so. Viele Straßen Hildesheims erfuhren immer wieder Umbenennungen, so auch die Bahnhofsallee.

Frage:

Wurde die Bahnhofsallee am 4. April 1933 umbenannt in

  1. Blücherstraße oder
  2. Adolf-Hitler-Straße?

Antwort 2 ist richtig.
Schon kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Straße umbenannt.

Seit dem 28. April 1945 heißt die Straße wieder Bahnhofsallee. Die Amerikaner hatten am 7. April 1945 widerstandslos Hildesheim besetzt und die Stadt schon am 11. April 1945 einem britischen Stadtkreiskommando übergeben. Dieses setzte noch am selben Tag Ernst Ehrlicher, den ehemaligen OB, als kommissarischen Oberbürgermeister ein.

Heute befindet sich in der Bahnhofsallee auf dem ehemaligen Gelände der früheren Heil- und Pflegeanstalt das Hotel Novotel, auch die Sültequelle ist dort verortet.
Als weiteres bemerkenswertes Bauwerk sei noch die Villa Lindemann erwähnt, die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Kaufmann Conrad Lindemann im Stil des Klassizismus errichtet wurde und in der sich heute eine Anwaltskanzlei befindet.


Neues Kunstwerk entdeckt!

Klar ist: Ein neuer BANKSY ist es nicht! Aber welcher Künstler hat dieses beeindruckende Werk geschaffen und wo kann man es bewundern?

Hier sind zwei Antwortmöglichkeiten. Welche ist richtig?

  1. “Tomorrow Maybe Pink“: Zuschreibung New Yorker Künstlerkollektiv URBAN ART.
    Bei Sotheby’s 2023 für 18,5 Millionen US-Dollar an einen anonymen Bieter versteigert.
  2. Paul Banause – 2023. LIDL-Parkplatz. Hildesheim, Steuerwalder Straße 31. Umsonst und draußen.

Paul Banause

Antwort 2 ist richtig:

Der Künstler ist Paul Banause (er heißt wirklich so!), geboren 1996 in Berlin. Seine StreetArt-Karriere startete er mit 12 Jahren in der Graffiti-Szene Berlin.

In den letzten Jahren folgten Ausstellungen seiner Kunstwerke im In- und Ausland (so z. B. in Schweden und in den Niederlanden.) In Kunstkreisen gilt er als der “aufgehende Stern am deutschen Kunsthimmel“. Weitere Infos gibt’s hier: https://pbanause.com/about/

Also: Auf in die Hildesheimer Nordstadt! Dort kann man einige Werke von Paul Banause finden – nicht nur auf dem Parkplatz von LIDL in der Steuerwalder Straße.Viel Spaß beim Hildesheimer Kunstspaziergang durch Straßen, auf Wegen und Plätzen!


Wie heißt der Platz?

Foto: Regine Göpel

Wie heißt dieser Platz?

  • Pokorny-Platz
  • Pelizaeusplatz

Pelizaeusplatz

Foto: Regine Göpel

Antwort 2 ist richtig:

Pelizaeusplatz, benannt nach Wilhelm Pelizaeus (1851 – 1930), erfolgreicher Kaufmann, Bankier und spanischer Konsul in Ägypten, der seiner Heimatstadt Hildesheim eine bedeutende Altägyptensammlung stiftete.

Zusammen mit Senator Hermann Roemer (1816 – 1894) ist er der Namensgeber des renommierten Roemer und Pelizaeus Museum in Hildesheim.

Die auf dem Foto zu sehende Stahlskulptur „Haus mit durchbrochener Form“ ist eine Arbeit des Künstlers Werner Pokorny.

Eine weitere Plastik Pokornys steht auf dem Hohen Weg/Rathausstraße „Zwei Häuser zwischen Stangen“.


Wie heißt der Platz?

Foto: Regine Göpel

Wie heißt der Platz, an dem sich dieses Gebäude befindet?

  • Angoulêmeplatz
  • Bankplatz

Angoulêmeplatz

Foto: Klaus Rudolph

Seit 1973 heißt dieser Platz „Angoulêmeplatz“, nach unserer Partnerstadt in der Charente (Frankreich).
Kommendes Jahr feiert Hildesheim das 60jährige Jubiläum dieser Partnerschaft.

Nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschafts-Vertrages (Élysée-Vertrag) von 1963 wurde Angoulême die erste Partnerstadt Hildesheims.Gestaltet wurde die Fassade des Gebäudes von July Gore, einer Künstlerin aus Angoulême.

Vor 1973 hieß der Platz „Bankplatz“. 
1886 gründete Max Leeser zusammen mit Partnern aus der Hildesheimer Wirtschaft die Hildesheimer Bank, welche 1928 mit der Deutschen Bank fusionierte. An der Stelle des 1887 errichteten Geschäftshauses der Hildesheimer Bank, betreibt die Deutsche Bank noch heute ihre Hildesheimer Filiale.


Welche Brücke ist das?

Aufnahme: Franz Heinrich Bödeker

Wo befand sich bis 1924 diese Brücke und wurde dann durch eine steinerne Brücke ersetzt?

Woher hat die dort verlaufende Straße ihren Namen?

Hohnsenbrücke

Fotos: Kirsten Kuckuck

1894 wurde der bis 1911 noch nicht vollendete Ausbau einer Chaussee vom Goschentor nach Ochtersum angeregt. Die alten Wege an der Baugewerkschule vorüber wurden ja vorteilhaft verändert, viel Erdreich aufgeschüttet, Bäume entfernt; aber bis Mai 1912 war die Chaussee vom Goschentor nur bis zur Innerste erhöht und erbreitert worden. Noch fehlte dort eine steinerne oder eiserne Flussbrücke und die so wichtige Fortsetzung des Hochweges über die Innerstewiesen nach Ochtersum zu. Auf diese Brücke hatten Ochtersumer und Hildesheimer noch bis 1924 zu warten.

Immerhin konnte schon Pfingsten 1898 ein neuangelegter Radfahrweg von der Hohnser Brücke nach Ochtersum dem Verkehr übergeben werden. Damit war zu einem Zeitpunkt, zu dem das Automobil noch in den Kinderschuhen steckte und sich das Fahrrad zum Fortbewegungsmittel auch des kleinen Mannes für kleine und mittlere Entfernungen entwickelte ein nicht unwichtiger Schritt getan. Von ihm profitierten nicht nur die Ochtersumer, die diese Verbindung auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf in Hildesheim nutzten; der Ausbau bescherte auch den Ochtersumer Gasthäusern mit den Ausflüglern, die am Wochenende mit dem Rad auf dieser Strecke unterwegs waren, neue Kunden.

Hohnsen: So wurde 1898 der Name festgelegt für die bis dahin im Volksmund „Hohnser Weg“ genannte Straße vom Goschentor nach Ochtersum. Sie führt ihren Namen nach der eingegangenen Ortschaft Hohnsen (aus Hohenhusen), die etwa dort lag, wo heute die Brücke über die Innerste (Hohnsenbrücke) ihren Standort hat. Als letzter Rest dieser Siedlung befand sich hier die Hohnser Mühle, die der Rat einige Zeit als Papiermühle betrieb, bis sie 1632 von den Neustädtern verbrannt wurde.


Rex-Brauns-Straße

Fotos: Kirsten Kuckuck

Wer war Rex Brauns?

  1. Ein in Hildesheim geborener Turner.
  2. Er wirkte ab 1913 als Arbeitersekretär in Hildesheim.
Info-Tafel am Wildgatter. Foto: Kirsten Kuckuck

Antwort 1 ist richtig:

Rex Brauns (1863-1925)
Der Name des bedeutendsten Sportsmanns, der im Zusammenhang mit Ochtersum zu nennen ist, ist der des 1925 verstorbenen Turners Rex Brauns. Hier erinnert heute eine Straße an ihn. Eigentlich hieß er Georg Brauns. Sein Vater war der für die Aufforstung des Steinbergs verantwortliche Oberförster Albrecht Brauns. Da der gebürtige Hildesheimer der siebente Sohn war, übernahm der damalige Landesherr König Georg V. die Patenstelle. So kam „Rex“ zu seinem Namen.

Georg Brauns ist als gelernter Buchhändler in Frankfurt/M., Berlin, Hamburg, Lüneburg und Hannover tätig. An allen diesen Stationen wirkt er als Turner in den örtlichen Vereinen mit. 1887 legt er in Berlin seine Turnlehrerprüfung ab. 1890 begründet er in Lüneburg eine eigene Buchhandlung. 1897 geht er dann nach Hildesheim zurück und wirkt an der Leitung der im Familienbesitz befindlichen neuen Ochtersumer Ziegelei mit, die später seinen Namen trägt.
In Hildesheim schließt er sich dem Turnverein „Eintracht“ an. 1924 wird er in den Vorstand der Deutschen Turnerschaft gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehört.

Zu Antwort 2:
Ernst Hugo Braun (1878-1922) war seit 1913 Arbeitersekretär in Hildesheim. 1918 nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs wurde er Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats. 1920 wurde er der erste besoldete Senator aus den Reihen der SPD. 1948 wurde die Verbindungsstraße zwischen der Goslarschen Landstraße und der Frankenstraße, später bis zum Berliner Kreisel in „Senator-Braun-Allee“ umbenannt.  


Godehardsplatz

Basilika St. Godehard – Foto: Roman Schliep

Welche Sehenswürdigkeit ist außer der mächtigen spätromanischen St.-Godehard-Basilika am Godehardsplatz zu besichtigen?

  1. Ein 1606 vom Domsekretär Werner gebautes auffällig  schönes, reich verziertes   Fachwerkhaus.
  2. Eine 1871 vor dem nördlichen Seitenschiff der Basilika aufgestellte Statue des hl. Godehard, mit der einer der wichtigsten Bischöfe Hildesheims geehrt wird.
Foto: Roman Schliep

Antwort 1 ist richtig:

Das „Wernersche Haus“ an der Ecke Godehardsplatz/Hinterer Brühl ist ein außergewöhnliches Beispiel für die Hildesheimer Renaissancefachwerkarchitektur. Ebenso wie die St. Godehard-Basilika hat es den Bombenangriff vom 22. März 1945 relativ glimpflich überstanden und bezeugt nach einer aufwändigen Restaurierung 2010/11 auf beeindruckende Weise Hildesheims ehemaligen Ruf als „Nürnberg des Nordens“.

Eine Godehard-Statue findet sich nicht vor, sondern im Inneren der Basilika im nördlichen Querhaus. Im Jahre 1871 bekam die Straße, die vom Brühl bis zur Lucienvörder Straße an der Mühlengraben-Brücke, dem ehemaligen Standort der Godehardimühle, herabführt und bis dahin „Godehardibrink“ hieß, den Namen „Godehardsplatz“.


Marie-Wagenknecht-Straße

St. Bernward-Kirche: Ecke Marie-Wagenknecht-Straße/Linkstraße.
Foto: Karin Frank-Gerstung

Welche der folgenden Aussagen trifft über Marie Wagenknecht zu?

  1. „Sie sah die Not und aktiv, wie sie war, stellte sie sich sofort zur Verfügung.“
  2. „Während ihres Klosterlebens verlangte diese edle Seele trotz ihrer erlauchten Abstammung keine Bevorzugung, sondern verrichtete die niedrigsten Arbeiten einer Frau.“
Landkreis Hildesheim – Kreishaus.
Foto: Karin Frank-Gerstung

Aussage 1 ist richtig.

„Sie sah die Not und aktiv, wie sie war, stellte sie sich sofort zur Verfügung.“[1]

Marie Wagenknecht (geb. 13.09.1885 in Sachsenhagen) war eine der wenigen Frauen, die sich, seit die Frauen 1919 das Wahlrecht erhalten hatten, politisch engagierten. Schon bevor sie 1919 in das erste Kommunalparlament Hildesheims nach dem Untergang des Kaiserreiches gewählt wurde, engagierte sie sich für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Frauenbewegung in der SPD ihre politische Heimat wurde.

Sie stammte aus der bürgerlichen alteingesessenen Familie Mensching, lernte aber durch ihren Mann, der u.a. Arbeiter bei Senking war, die Arbeiterbewegung kennen. Obwohl sich die SPD vom Beginn ihrer Gründung an für das Recht der Frauen auf Erwerbsarbeit einsetzte, war Marie Wagenknecht nach ihrer Verheiratung nicht berufstätig: Sie kandidierte als Hausfrau für die politischen Ämter. 1920 gründete sie mit Elise Bartels die Hildesheimer Arbeiterwohlfahrt, deren Vorsitzende sie 1922 wurde und dies bis zur Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1933 blieb. Ihr Hauptanliegen war es, die Situation der Armen, der Frauen, der Kinder und Waisen in der Stadt zu verbessern und so setzte sie sich auch für mehr Bildung ein. 1945 erlaubten die Briten der AWO die Wiederaufnahme ihrer Arbeit. 1948 zog Marie Wagenknecht in den ersten frei, geheim und gleich gewählten Stadtrat ein.

Neben den politisch bewegten Zeiten, die Marie Wagenknecht durchlebte, hatte sie im Privaten 1926 den Tod ihrer erst 13-jährigen Tochter Änne infolge einer Blinddarmentzündung zu verkraften, der sie zeitlebens in Trauerkleidung gehen ließ.

Sie starb am 23.11.1970 im Alter von 85 Jahren in Hildesheim.

 Das Besondere an der Marie-Wagenknecht-Straße: Sie wurde schon mehrmals umbenannt. Sie hieß zunächst Peiner Straße, dann Carl-Peters-Straße und schließlich Bischof-Janssen-Straße. Peters war als Namensgeber nicht mehr tragbar, da er als einer der führenden Kolonialisten in Afrika die einheimische Bevölkerung mit Gewalt überzogen hatte, und Janssen wurde im Zuge der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche zur unerwünschten Person. Seit 2022 grüßt nun Marie Wagenknecht von den Straßenschildern.

Aussage 2 betrifft Elisabeth von Rantzau, 1706 gest. in Hildesheim.


[1] Hildesheimer Rundschau vom 26.11.1970, zit. n. Andrea Germer (Hg.): Töchter der Zeit. Bd. 2. S. 183.


Hannah-Arendt-Straße

Foto: Michael Wichmann

Wer war Hannah Arendt?

Hannah Arendt war eine jüdische deutsch-US-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin. Sie erhielt 1967 den „Siegmund-Freud-Preis“ für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung der Freien und Hansestadt Hamburg.

Hannah Arendt war eine deutsche Sozialreformerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Nach der Einführung des passiven Wahlrechts für Frauen hielt sie am 19.02.1919 in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede.

Antwort 1 ist richtig:

Der Straßenname „Hannah-Arendt-Straße“ (15.03.2010) wurde Hannah (Johanna) Arendt gewidmet, die am 14.10.1906 in Hannover geboren wurde und am 04.12.1975 in New York starb. Nach ihrer Schulzeit in Königsberg studierte sie in Marburg, Freiburg und Heidelberg Philosophie. 1933 wurde Arendt wegen illegaler Tätigkeit für die „Zionistische Vereinigung Deutschland“ in Berlin verhaftet, aber nach kurzem Gefängnisaufenthalt wieder frei gelassen. Im Jahre 1941 floh sie mit ihrem Mann in die USA. Das „Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.“ wurde 1993 an der Technischen Universität in Dresden eröffnet. Die Stadt Bremen verleiht seit 1994 jährlich den „Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken“.

Die Straße befindet sich im Baugebiet „Neues Wohnen am Steinberg“ und verläuft parallel zur Mildred-Scheel-Straße.  Sie grenzt an die Lise-Meitner-Straße sowie an die Marie-Curie-Straße.


Bischof-Gerhard-Straße

Foto: Michael Wichmann

Nach wem ist die Bischof-Gerhard-Straße benannt?

  1. Die Straßenbenennung nimmt Bezug auf einen Bischof vom Berge (hier gemeint: Moritzberg als ehemals selbständigen Ort)
  2. Die Benennung der Straße erinnert an einen Bischof vom Berge (Mitglied eines Adelsgeschlechts, das ab 1096 auf der Schalksburg oberhalb von Hausberge in Porta Westfalica herrschte.

Antwort 2 ist richtig:

Der Straßenname „Bischof-Gerhard-Straße“ (Benennung 1927) erinnert an Bischof Gerhard vom Berge (Hildesheimer Bischof von 1365-1398, vorher Domkantor und Domdechant in Minden, anschließend bis 1365 Bischof von Verden). Er stammte aus dem Haus der Herren vom Berge, die bei Minden ihren Sitz hatten. 

Als Hildesheimer Bischof beendete er einen Konflikt wegen territorialer Streitigkeiten zwischen dem Welfenhaus und dem Hochstift Hildesheim in der Schlacht bei Dinklar siegreich. Später baute er im Süden der Burganlage Poppenburg den mächtigen wohnturmartigen Palas (repräsentativer Saalbau einer Burg). Darüber hinaus stiftete er das Karthäuserkloster vor dem Dammtor, das in der Nähe der heutigen Straße lag.

Die Straße liegt im Stadtteil Moritzberg und grenzt in ihrem Verlauf im Norden an die Mittelallee (eine der breitesten und repräsentativsten Straßen in Hildesheim) und im Süden an die Steinbergstraße. 


Hagentorwall

Die Hexentreppe am Hagentorwall

Worauf bezieht sich der Name Hagentorwall?

  1. Namensgeber dieser Straßenbezeichnung ist die westfälische Großstadt Hagen, die häufig als „Tor zum Sauerland“ bezeichnet wird. 
  2. Die Bezeichnung kommt aus dem Altdeutschen „Hag“, was Hecke bedeutet und eine Einfriedung aus Gebüsch meint.
Die drei Eulen im Liebesgrund blicken auf den Hagentorwall

Antwort 2 ist richtig:

Die Bezeichnung kommt aus dem Altdeutschen „Hag“, was Hecke bedeutet und eine Einfriedung aus Gebüsch meint.

Der Hagentorwall wurde am Ende des 16. Jahrhunderts gebaut, da sich die Stadt gegen den Beschuss mit Artillerie nur noch mit hohen und festen Wällen schützen konnte. Um das Schlagen von Breschen zusätzlich zu erschweren, sicherte man die Wälle nach außen mit tiefen Gräben.

Der Straßenname Hagentorwall wurde erstmals 1853 in einem Adressbuch erwähnt. Das Hagentor, das dem Wall seinen Namen gab, wurde schon 1290 erstmals erwähnt. Ab dem 13. Jahrhundert geht man von einer geschlossenen Ummauerung der Stadt aus, die lediglich durch die Stadttore unterbrochen wurde. 1813 wurde das Tor abgebrochen.


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