Osterstraße
Bereits 1306 wurde die Osterstraße erstmals als „platea orientalis“ erwähnt. Sie war vom Rhein herkommend die Hauptverkehrsstraße im Osten der Stadt, die durch das Ostertor über Braunschweig und Magdeburg zur Elbe und in den Osten des Reiches verlief.
1865 wurde die Osterstraße über die Abknickung zum Ostertor hinaus bis zur Wallstraße verlängert und „Neue Osterstraße“ genannt. Die Straße erweiterte sich 1871 bis an die Bahnhofsallee (heute Kaiserstraße) und 1893 wurde der ganze, nochmals bis zum Bankplatz (heute Angoulêmeplatz) verlängerte Straßenzug durchgehend „Osterstraße“ benannt. Gleichzeitig wurde auch das Teilstück zwischen Marktstraße und Rathausstraße einbezogen.
Ein Gang durch die Osterstraße hebt sich erfrischend von dem durch andere Hildesheimer Straßen ab: Hier wird nicht nur gelebt und gearbeitet, sondern es gibt noch viele alteingesessene und auch neue Geschäfte und gastronomische Angebote, die sich der Normierung durch Ketten entziehen und Lust auf einen Bummel machen. Neben Artikeln des täglichen Bedarfs wie Brot gibt es z. B. auch Wein, Antiquitäten wie das Besteck „Hildesheimer Rose“, einen Sanitätshandel und Schuhladen, Textilgeschäfte usw. usw. Die Architektur ist geprägt von Gebäuden aus den 50-er Jahren, neben denen aber auch Häuser jüngeren Datums stehen. Dem Flaneur sticht jedoch ein über 500 Jahre altes Sandsteinportal ins Auge, durch das man in früheren Zeiten die 1879 gegründete Eisenwarenhandlung Wilhelm Stulles betrat.
Nach dem Tod Paul Stulles 1950 übernahm dessen Tochter die Eisenwarenhandlung.
Wer war diese Frau, die im Nachkriegsdeutschland die Ärmel hochkrempelte und in einen männlich dominierten Erwerbszweig einstieg, obwohl sie mit einem Arzt verheiratet war und zwei Kinder hatte?
- Übernahm Charlotte Babatz das Geschäft ihres Vaters?
- Oder hieß die neue Eigentümerin Gertrud Kraut?
Osterstraße
Charlotte Babatz, geb. Stulle, war die Enkelin von Wilhelm Stulle und übernahm 1950 nach dem Tod ihres Vaters Paul Stulle die Eisenwarenhandlung, die sie schon 1952 durch eine Sanitärabteilung, später durch Heizungen, Herde, Öfen und Haushaltwaren ergänzte. Eigentlich wäre ihr Bruder der Erbe gewesen. Charlotte hatte ihm aber im Falle seines vorzeitigen Todes an der Ostfront versprochen, das Geschäft an seiner Stelle fortzuführen. Und so geschah es dann auch. In der Nachkriegszeit musste sie als weibliche selbständige Unternehmerin nicht nur Trümmer zur Seite räumen, sondern auch die Steine, die man ihr in den Weg legte z.B. bei dem Wunsch, einen Bankkredit zu erhalten. Auch privat zeigte sie sich sehr entschlossen. So war ihr beim Wiederaufbau des Hauses in der Osterstraße das Portal besonders wichtig, dessen Wappen sie nach zwei Jahrhunderten wieder freilegen ließ.
Am 2. Juni 2003 starb Charlotte Babatz in Hildesheim.
Hinter der renovierten Fassade des Hauses in der Osterstraße 1 verbirgt sich heute ein Gebäudekomplex mit 33 Wohnungen.
Gertrud Kraut (1883-1980) war übrigens eine Keramikerin, die 1919 in Duingen bei Hildesheim ihre erste eigene Keramikwerkstatt gründete.
Andreasplatz
Der Andreasplatz war zwischen den Jahren 1000 und 1250 das Zentrum des „Marktes Hildesheim“. Da sich auf der Nordseite bis zum Jahr 1810 ein Begräbnisplatz befand, wurde der Platz bis zum Jahr 1871 „Andreas-Kirchhof“ genannt. Mit der Verleihung des Stadtrechtes und der Erbauung des jetzigen Rathauses verlagerte sich der Mittelpunkt der Stadt jedoch nach Osten hin zum heutigen Marktplatz. Schon um 1300 wurde der Andreasplatz „Lutkemarkt“ (= Kleiner Markt) genannt und das ist er bis heute geblieben, denn immer noch wird dort Markt abgehalten, wenn der jetzige Marktplatz für andere Veranstaltungen gebraucht wird.
Der Andreasplatz wird geprägt von der Bürgerkirche St.-Andreas, die ebenso wie viele andere Gebäude Alt-Hildesheims der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, wiederaufgebaut und 1965 neu geweiht wurde. Der mit 114,5 Metern höchste Kirchturm Niedersachsens ist weithin zu sehen und kann deshalb bei einem Stadtspaziergang Orientierung geben. Seit einigen Jahren wird in der Bürgerkirche jeweils am 22. März der Zerstörung der Stadt gedacht und zum Frieden gemahnt. Der von dem Künstler Ulrich Henn gestaltete bronzene Bugenhagen-Brunnen ziert seit 1995 den Platz und erinnert an den Reformator Johannes Bugenhagen, der 1542 die Reformation nach Hildesheim brachte.
Im Bombenhagel des 22. März wurden auch berühmte Fachwerkhäuser, die das Bild des Andreasplatzes mitgeprägt hatten, zerstört. Das war z. B. der 2009 rekonstruierte „Umgestülpte Zuckerhut“ im Nordosten oder das nicht wiederaufgebaute mittelalterliche „Trinitatis-Hospital“ im Westen.
Auf der Südseite des Platzes stand seit dem Mittelalter eine Schule, die 1945 ebenfalls zerstört wurde.
Welche Schule war das? War es
- das Alte Andreanum oder
- das Josephinum?
Andreasplatz
Antwort 1 ist richtig. Im Alten Andreanum, der evangelischen Bürgerschule am Andreasplatz, wurde bis zum Jahr 1869 unterrichtet, dann erhielt die Schule einen Neubau in der Goslarschen Straße, der ebenfalls 1945 in großen Teilen zerstört wurde. Heute befindet sich das Gymnasium Andreanum auf dem Hagentorwall.
Das Josephinum, jetzt Mariano-Josephinum, lag und liegt am Domhof.
Am Kehrwieder
Die kleine Gasse erhielt den Namen „Am Kehrwieder“ im Jahr 1903. Sie liegt im Südwesten der Neustadt, einem Stadtteil Hildesheims. Man findet dort Fachwerkhäuser, die die Zeiten überstanden haben, und den Kehrwiederturm, das einzige noch erhaltene mittelalterliche Stadttor Hildesheims. Es war Teil der ehemaligen Stadtbefestigung Hildesheims, die im Jahr 1761 geschleift und deren Reste 1945 zerstört wurden. 1982 wurde der Turm saniert. Paare können sich hier standesamtlich trauen lassen und auch der Hildesheimer Kunstverein nutzt die Räumlichkeiten für Ausstellungen.
Mit einer Länge von nur 63 Metern ist die Straße „Am Kehrwieder“ eine der kürzesten und engsten der Stadt.
Aufgrund der Besonderheiten ist sie eine der von Touristen am meisten aufgesuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Woher hat der Kehrwiederturm seinen Namen?
- Kommt er daher, dass seine Glocke die Hildesheimer an die Schließzeit der Stadttore erinnern sollte und sie zur Heimkehr ermahnte?
- Wurde sein Name abgeleitet vom Verlauf der Stadtbefestigung, die im Bereich des Turmes eine deutliche Kehre, also einen scharfen Knick, machte?
Am Kehrwieder
Beide Antworten sind richtig.
Mit dem Läuten der Glocke ist zudem eine romantische Sage verbunden, nach der ein adliges Fräulein, das sich im angrenzenden Wald verlaufen hatte, nur durch den Ruf der Glocke zurück in die Stadt fand.
Und tatsächlich hieß der Turm aufgrund der fast rechtwinkligen Kehre des Walls unterhalb zunächst „Kehrwehr“, woraus sich dann die Bezeichnung „Kehrwieder“ entwickelte.
Sedanstraße
Anfang des 20. Jahrhunderts befanden sich in der Sedanstraße (Sedanallee) ein Denkmal sowie ein Brunnen am nördlichsten bzw. südlichsten Ende der Straße.
Frage:
Welches Kunstwerk ist, zumindest in Teilen, noch heute zu besichtigen?
Antwort 1: Es handelt sich um das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Antwort 2: Es handelt sich um den Julius-Wolff-Brunnen (Renatabrunnen).
Sedanstraße
Antwort 1 ist richtig:
Am Beginn der Sedanstraße (Mündung Goslarsche Straße) wurde zur Erinnerung an die Schlacht bei Sedan im Jahre 1870 am 31.10.1900 das Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Beisein seines Enkels, Kaiser-Wilhelm II., eingeweiht. Im Jahre 1943 wurde die Bronzestatue vom Sockel demontiert und zur Herstellung kriegswichtiger Güter eingeschmolzen. Auf Anregung des Verbandes der Heimkehrer wurde der Sockel dann 1955 zum Mahnmal des stillen Gedenkens umgestaltet. Der Goldschmiedemeister Carl von Dornick fertigte dabei die neuen Kupferplatten, die heute das Mahnmal schmücken. Die Kupferplatten zeigen eine Mutter, eine Frau und einen Soldaten, welche als Sinnbild für Heimkehr stehen. Außerdem wurden die folgenden Inschriften an das Mahnmal angebracht: „Wir mahnen“, „Memento“ und „Misericordia“.
Die Sedanstraße ist als breite Allee auf dem Gelände der ehemaligen Ostbefestigung der Neustadt (Wall und Graben u. a. mit dem Braunschweiger Tor und dem Goslarschen Tor) angelegt worden. Sie verläuft fast exakt in Nord-Süd-Richtung und besteht aus einem ungepflasterten Fußweg, der von Grünstreifen mit ahornblättrigen Platanen flankiert wird. An jeder Seite schließt sich eine kopfsteingepflasterte Fahrbahn an. Die westliche führt an den Vorgärten der Häuser entlang. Einen Bürgersteig gibt es nur an der Ostseite der Sedanstraße. Die Wohnbebauung zu beiden Seiten der Straße besteht teilweise aus gründerzeitlichen Villen. Das Gebiet ist in der Art seiner Bebauung mit den Straßen am Weinberg und in der Großen Venedig vergleichbar. Es zeichnet sich durch repräsentative, großbürgerliche Gebäude aus. Zur Zeit der Erbauung entsprach dieses Wohngebiet einem gehobenen Standard.
Der von dem Bildhauer Paul Juckoff gestaltete Brunnen am Südende der Sedanstraße erinnerte an Julius Wolff und dessen zur Zeit der Hildesheimer Stiftsfehde (1519-1523) in Hildesheim spielenden Dichtung „Renata“. Gestiftet wurde er von dem Fabrikanten Gustav Fränkel, Besitzer einer Weberei und einer Sackfabrik, der 1916 zum Bürgervorsteher gewählt wurde. Die Einweihung erfolgte am 31. Juli 1911. Die Bronze-Statue der Renata wurde im Zweiten Weltkrieg für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Im Zuge der Aufräumarbeiten nach Kriegsende wurde auch der Rest des Brunnens beseitigt.
Dörrienstraße
Die Straße wurde 1925 benannt nach der Bürger- und Bürgermeisterfamilie Dörrien, die seit dem 15. Jahrhundert in Hildesheim ansässig war. Johann Jobst Dörrien war von 1706 bis 1738 im jährlichen Wechsel Bürgermeister der Stadt.
Eine der berühmten weiblichen Mitglieder der Familie war Catharina Helena.
War sie
- Malerin und Zeichnerin oder
- Botanikerin, Malerin und Pädagogin?
Dörrienstraße
Antwort 2 ist richtig:
Catharina Helena Dörrien (* 1. März 1717 in Hildesheim; † 8. Juni 1795 in Dillenburg) war eine deutsche Botanikerin, Malerin und Pädagogin.
Catharina Helena Dörrien entstammte einer Hildesheimer Kaufmanns- und Bürgermeisterfamilie. Sie war das zweite von vier Kindern des Pastors Johann Jonas Dörrien (1684–1737) und seiner Frau Lucia Catharina, geborene Schrader († 1733). Als Kind wurde sie von ihrem Vater in Geschichte, Erdkunde und Religion unterrichtet und lernte auch „etwas von der lateinischen Sprache; jedoch nur blos vom Zuhören, wenn meine Brüder darin unterrichtet wurden“. Im Pfarrhausgarten entwickelte sie schon früh ein lebhaftes botanisches Interesse.Nach dem Tod ihrer Mutter 1733 übernahm die sechzehnjährige Catharina Helena als älteste lebende Tochter die Führung des Haushalts. Um die Jahreswende 1748/49 zog Dörrien als Erzieherin der Kinder ihrer Freundin Sophia Anna Blandina von Alers und deren Gatten Anton von Erath an deren Wohnort Dillenburg, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachte. Anton von Erath unterstützte ihr Streben nach Weiterbildung; sie nutzte seine umfangreiche Bibliothek, lernte Französisch und übte sich im Zeichnen und Malen, vornehmlich von Pflanzenbildern. In Verbindung mit ihrer Tätigkeit als Erzieherin verfasste sie ab 1754 eine Reihe belehrender pädagogischer Schriften, die sich an Kinder und junge Mädchen richteten. Nach dem Tod Anton von Eraths 1773 und ihrer Freundin Sophia von Erath 1789 lebte Catharina Helena Dörrien bis zu ihrem Tode hochgeachtet in der Familie des jüngsten Sohnes Justus Hieronymus von Erath, Regierungsrat in Dillenburg.
Bekannt wurde sie als Botanikerin. 1762 begann sie, von Erath angeregt und gefördert, die Pflanzen des damaligen Fürstentums Oranien-Nassau (heute die Gegend zwischen Siegen, Dillenburg, Wetzlar, Limburg und Bad Ems) zu sammeln und zu beschreiben. Zu diesem Zweck vertiefte sie ihre Lateinkenntnisse und studierte die botanische Fachliteratur, unter anderem Carl von Linnés Werke Genera plantarum und Species plantarum. Zunächst zum eigenen Gebrauch verfasste sie eine einführende Darstellung des Linnéschen Systems in deutscher Sprache. Auf dieser Grundlage übte sie sich in Pflanzenbestimmung. 1770 erschienen als erste botanische Veröffentlichungen zwei Aufsätze von ihr im Hannoverischen Magazin. Nachdem Dörrien zunächst die Pflanzen in der Umgebung ihres Wohnorts Dillenburg bearbeitet hatte, bereiste sie systematisch die gesamten Nassauischen Lande, wobei sie nach Möglichkeit jeden Ort zweimal zu verschiedenen Jahreszeiten besuchte, um sämtliche dort wachsenden Pflanzenarten zu erfassen. Ergebnis ihrer Forschungstätigkeit ist das 1777 erstmals im Druck erschienene Werk Verzeichniß und Beschreibung der sämtlichen in den Fürstlich Oranien-Nassauischen Landen wildwachsenden Gewächse, das zu ihren Lebzeiten noch zweimal nachgedruckt wurde. Das Werk besteht aus zwei Teilen: der etwa 350 Seiten umfassende erste Teil beschreibt in deutscher Sprache die alphabetisch nach den botanischen Gattungsnamen geordneten Pflanzenarten, ihre deutschen Bezeichnungen, ihr Aussehen und Vorkommen, unterteilt in fünf Kapitel: 1. Gräser, 2. Kräuter, 3. Bäume und Sträucher, 4. Moose und 5. Schwämme (Pilze). Der zweite Teil mit etwa 90 Seiten enthält einen nach Linnés Systematik geordneten Katalog in lateinischer Sprache. Damit gehörte sie zu den ersten Botanikern in Deutschland, die Linnés neues System und seine Nomenklatur verwendeten. Sie beschreibt daher auch eine Reihe von Arten, insbesondere Pilzen und Flechten, für die sie noch keine wissenschaftlichen Bezeichnungen angeben konnte – entweder, weil sie in der ihr zur Verfügung stehenden Literatur nicht zu finden waren oder weil es noch gar keine gab. In der Regel verzichtete Dörrien darauf, solchen Arten eigene Namen zu geben, sondern führte nur den Gattungsnamen und die deutsche Bezeichnung an; dort, wo es auch keinen deutschen Namen gab, setzte sie nur einen Strich hinter die Gattung. Bei Lichen centrifugus L. unterschied sie jedoch eine var. major und eine var. minor und wurde damit zur ersten Frau, die ein neues mykologisches Taxon bestimmte und benannte. Ihr botanisches Autorenkürzel lautet „Doerr.“.
Während sie an diesem Werk arbeitete, fertigte Dörrien rund 1400 Pflanzenaquarelle an. Diese Aquarelle wurden ursprünglich in der Erath’schen Bibliothek verwahrt und verblieben in Familienbesitz; Anfang der 1920er Jahre wurden sie aus Privatbesitz in Leipzig versteigert, von einem unbekannten Sammler erworben und gelten seitdem als verschollen. Nur etwa 40 Blätter haben sich in der Sammlung des Museums Wiesbaden erhalten. Möglicherweise handelt es sich bei diesen 1937 erworbenen Blättern um eine Auswahl, die 1875 zu Ausstellungszwecken an den Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung ausgeliehen wurde. Dörriens Aquarelle wurden vor allem wegen der Feinheit der Pinselführung gelobt und mit den Arbeiten Maria Sibylla Merians verglichen. 1890 erwarb das Wiesbadener Museum eine Sammlung von etwa 2500 Pflanzenaquarellen des mit Anton von Erath befreundeten Malers Johann Philipp Sandberger; viele davon dürften Kopien von Aquarellen Dörriens sein.
Dörrien galt zu Lebzeiten als „berühmte[s] Frauenzimmer“ und fand wissenschaftliche Anerkennung: 1766 wurde sie zusammen mit Anton Ulrich von Erath zum Ehrenmitglied der Botanischen Gesellschaft zu Florenz ernannt, 1776 wurde sie Ehrenmitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin und damit deren erstes weibliches Mitglied, 1790 Ehrenmitglied der neugegründeten Regensburgischen Botanischen Gesellschaft. 1793 benannte Moritz Balthasar Borkhausen zu ihren Ehren eine Gattung von Nelkengewächsen Doerriena.
Im Jahr 2000 veröffentlichte der Campus Verlag eine Biographie mit dem Titel „Zwar sind es weibliche Hände“, verfasst von der Kulturpädagogin Regina Viereck aus Hildesheim.
Auf der Berlinale 2024 wurde der Essay-Film „Ihre ergebenste Fräulein“ von Eva C. Heldmann in der Sektion Forum uraufgeführt. Der Film beschäftigt sich eingehend mit Catharina Helena Dörrien und ihrer botanischen Forschung.
Quelle: Wikipedia
Silberfundstraße
Welche der folgenden Straßen nimmt Bezug auf die Fundstelle des Hildesheimer Silberfundes?
- Silberfinderstraße
- Silberfundstraße
Silberfundstraße
Antwort 2 ist richtig:
Der Name der Straße erinnert an den „Hildesheimer Silberfund“ (17. Oktober 1868) am Westhang des Galgenberges. Die Straße führt auf die Fundstelle zu, in deren Nähe heute ein Gedenkstein liegt.
Fotos: Michael Wichmann
Der Hildesheimer Silberfund ist der bedeutendste Fund römischen Tafelsilbers überhaupt. Die Fundstücke stammen aus augusteischer Zeit (1. Jahrhundert nach Christus). Sie befinden sich heute in der Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Bei allen Fundstücken handelt es sich um Ess- und Trinkgerätschaften, so dass man insgesamt von einem Tafelgeschirr sprechen kann. Aus eingepunzten antiken Nummerierungen und Gewichtsangaben kann man schließen, dass es sich um die Hälfte eines Tafelgeschirrs handelt. Da für eine Reihe von Bestandteilen des Geschirrs genau die Hälfte des angegebenen Gesamtbestands gefunden wurde, gehen einige Wissenschaftler davon aus, dass hier eine bewusste Teilung eines einst doppelt so großen Silberensembles vorgenommen wurde.
Bei den Ausschachtungsarbeiten dieses Schießplatzes für das Infanterieregiment Voigts-Rhetz stieß ein Kanonier auf verzierte Metallteile. Die Bergung erfolgte durch an den Bauarbeiten beteiligte Soldaten. Der größte Teil des Schatzfundes wurde per Karre zum Reinigen in die Kaserne transportiert. Ein Großteil der Fundstücke wurde in der Hildesheimer Silberschmiede Th. Blume aufbereitet. Am Fundort nahmen Hildesheimer Bürger Fundteile in Gewahrsam, die später teilweise wieder abgegeben wurden, teilweise jedoch auch in Hildesheimer Haushalten verblieben. Es ist daher davon auszugehen, dass der Fund nicht vollständig erhalten ist.
Der Kanonier und Finder des „Hildesheimer Silberfundes“ war der Himmelsthürer August Armbrecht. Er erwarb von seinen 10.000 Talern Finderlohn ein beschauliches Anwesen, aus dem er später eine Gaststätte machte: Das Restaurant „zum Silberfund“ in der (Silberfinderstraße 14) in Himmelsthür.
Pippelsburg
Wonach ist die Straße benannt oder worauf bezieht sie sich?
- Die Pippelsburg ist benannt nach dem deutschen Maler Otto Eduard Pippel, geb. am 10.02.1878, gest. 17.05.1960, einer der bedeutendsten Impressionisten.
- Die Pippelsburg wird u.a. für eine der ältesten Ansiedlungen am Fuße des Krehlaberges gehalten.
Antwort 2 ist richtig:
Die Straße „Pippelsburg“ erhielt 1923 als neue Verlängerung der Maschstraße ihren Namen. Sie ist benannt nach einer ur- oder frühgeschichtlichen Burg, deren Trümmerreste noch im Anfang des 18. Jahrhunderts bezeugt sind. Als Flurname („Pippel“) im 17. Jahrhundert mehrfach belegt. Auf einer Karte von 1721 wird der alte Verlauf von Kupferstrang und Innerste zwischen Bergmühle (später „Gummifabrik“) und Himmelsthür angezeigt. „Hierin bezeichnet eine U-förmige Windung des Kupferstrangs eine Markierung als „Pippelkolk“ wo ein Schloß gelegen haben solle“. Eine Anspielung auf die „Pippelsburg“?
Von Heinrich Kloppenburg (Moritzberger Geschichte) wurde 1933 über die Pippelsburg vermerkt: „Diese lag am Fuße des Krehlaberges, wo noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts der Pippelkolk sich befand. Aus dem letzteren Namen ist zu schließen, daß die Pippelburg eine eigene Mühle besaß. Die Zeit der Erbauung der Pippelburg ist nicht nachzuweisen, doch hält man sie für eine der ältesten Ansiedlungen in der hiesigen Gegend“.
Der Kupferstrang schlängelte sich in früheren Jahrhunderten gemächlich durch weite Wiesen bis nach Steuerwald – durch die Flussaue, in der etwas weiter östlich auch die Innerste sich wand. Längs der Maschstraße, die damals noch ein „Weg zu den angrenzenden Gärten und Wiesen“ war, entstand das Bachbett neu und schnitt die vielen Windungen des kleinen Flusses ab. Die Schleife mit dem „Pippelkolk“ wurde beseitigt und zugeschüttet. Sie liegt heute jenseits des begradigten Kupferstranges unter dem ehemaligen Rex-Brauns-Sportplatz kurz vor der B1, etwa auf der Mitte der Tankstelle an der Bundesstraße und der Sporthalle – in der (gedachten) Verlängerung des ersten Abschnitts der Straße „Pippelsburg“ nach Osten.
Quelle: Die Dammstadt und die Pippelsburg, Moritzberger Jahrbuch 2018/19, Moritzberg-Verlag, Herausgeberin: Sabine Brand
Mühlengraben
Die Straße Mühlengraben ist benannt nach dem neben ihr verlaufenden Mühlengraben.
Welcher Mühle führte der Mühlengraben das erforderliche Wasser zu?
- Der Bischofmühle
- Der Godehardimühle
Antwort 2 ist richtig:
links das Parkhaus des Bernwardkrankenhauses, rechts das ehemalige Müllerwohnhaus
Der Mühlengraben trieb die etwa 1135 gebaute Godehardimühle an.
Der Mühlengraben zweigt an der Freiflut von der Innerste ab und vereinigt sich an der Dammtorbrücke wieder mit ihr. Dahinter befand sich von etwa 1015 bis zur Zerstörung 1945 die Bischofsmühle.
Die Godehardimühle stellte 1928 ihren Betrieb ein. 1932 wurde das Mühlengebäude im Rahmen eines Hilfsprogrammes gegen die damalige Arbeitslosigkeit von Erwerbslosen abgebrochen.
Das Müllerwohnhaus steht heute noch.
Ende 2023 bis Anfang 2024 wurde der Mühlengraben im Bereich zwischen Große Venedig bis Godehardi-Wehr entschlammt.
Der Mühlengraben hatte eine sehr hohe Sedimentbelastung, die den Fließquerschnitt erheblich verringerte. Der durch Schwebstoffe aus der Innerste resultierende Schlamm hatte sich über Jahrzehnte in dem von der Innerste abzweigenden Seitenarm abgesetzt. Diese Schwebstoffe sind mit Schwermetallen wie Blei und Cadmium belastet, daher ist die Behandlung und Entsorgung nur durch Fachfirmen zugelassen. Die Schlammräumung erfolgte mit einem Saugbagger, der das Sediment mechanisch löst und zu einer Schlamm-Trocknungsanlage fördert. Der getrocknete Schlamm wurde auf einer nahegelegenen Deponie entsorgt.
Struckmannstraße
Wie hieß die Struckmannstraße vor ihrer Umbenennung?
1. Hohenzollernring als Teil des ehemaligen Ringstraßensystems vom Weinberg bis zur Marienburger Straße
2. Kaiser-Friedrich-Straße, benannt nach dem deutschen Kaiser und preußischen König Friedrich III
Anwort 1 ist richtig:
Rings um die Stadt wollte Hildesheim ab Ende des 19. Jahrhunderts ein Netz von Straßen entstehen lassen, das den motorisierten Verkehr um das Zentrum herumführt. Im Süden hätte der Hohenzollernring, die Innerste gequert, um dann über den Hansaring, heute Leibnizstraße, via Blänkebach bis zum Römerring fortgesetzt zu werden. Das ambitionierte Konzept konnte nicht zuletzt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht durchgängig umgesetzt werden. Im Jahre 1917 erfolgte die Umbenennung des seit 1903 benannten Hohenzollernrings in Struckmannstraße. Doch wer war Struckmann?
Nach seinem Jurastudium und Tätigkeiten an verschiedenen Amtsgerichten ließ sich Gustav Struckmann 1864 als Anwalt in Osnabrück nieder, wo er sich auch in der Kommunalpolitik engagierte. 1875 wurde Struckmann zum Bürgermeister der Stadt Hildesheim gewählt, 1885 wurde er zum Oberbürgermeister ernannt. In seine Amtszeit fiel der Übergang der Stadt von einer beschaulichen, im Straßenbild noch mittelalterlich anmutenden Kleinstadt mit rd. 22.500 Einwohnern zu einer aufstrebenden Mittelstadt mit ca. 54.800 Einwohnern am Ende seiner Amtszeit im Jahre 1909.
Unter Struckmanns Leitung wurde insbesondere der Ausbau der städtischen Infrastruktur vorangetrieben. 1895 wurde mit dem städtischen Krankenhaus am Weinberg die medizinische Versorgung der Bevölkerung verbessert. 1905 wurde mit der Eröffnung der elektrischen Straßenbahnlinie 1 vom Hauptbahnhof zum Moritzberg der Grundstein für den öffentlichen Personennahverkehr gelegt. Besonders war Struckmann an der Weiterentwicklung des Schulwesens in der Stadt Hildesheim gelegen. Neben seinem Amt als Oberbürgermeister in Hildesheim vertrat Gustav Struckmann auch in mehreren überregionalen Gremien die Interessen der Stadt. 1879 wurde er vom Kaiser zum Mitglied des preußischen Herrenhauses ernannt, 1884 bis 1890 vertrat er den Wahlkreis Hildesheim im Deutschen Reichstag, ab 1882 war Struckmann Vorstandsmitglied des Hannoverschen Städtetages.
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen und Ehrungen wurde Struckmann 1907 die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen verliehen. Die städtischen Kollegien ernannten ihn wegen seiner Verdienste um die Stadt 1909 zum Ehrenbürger der Stadt Hildesheim.
Die Kaiser-Friedrich-Straße verläuft teilweise parallel zur Struckmannstraße und grenzt ebenso wie diese an die Straße Weinberg.
Pfaffenstieg
Der Pfaffenstieg wurde erstmalig 1370 erwähnt, aber wahrscheinlich ist er viel älter.
Er wurde jedoch mehrfach verbreitert. Der Beschluss dazu wurde erstmals 1896 gefasst, nachdem der Verkehr vom Alten Markt zum Pfaffenstieg verlagert worden war. Magistrat, Regierung, Bezirksausschuss und Provinzialrat hatten sich auf eine Verbreiterung zur Südseite, zu den Kuriengärten hin, verständigt. Der Plan wurde aber erst 1904 in die Tat umgesetzt, weil damals außerdem Platz für die Anlage der Straßenbahngleise benötigt wurde. Seit 1905 rollten die Straßenbahnen durch die Stadt, die Linie 1 fuhr auf ihrer Strecke vom Hauptbahnhof zum Moritzberg durch den Pfaffenstieg.
Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg und der Neuanlage der großen West-Ost-Achse wurde der Pfaffenstieg abermals verbreitert, jetzt auf der Nordseite. Die Straßenbahnschienen wurden entfernt.
Auf dem Foto sieht man, wie breit der Pfaffenstieg heute ist. Man sieht aber auch, dass entgegen dem Zweck der Verbreiterungen, nämlich mehr Verkehr zu ermöglichen, kein Auto unterwegs ist. Aus der wichtigsten Durchgangsstraße neben der Kaiserstraße ist seit der Sperrung der Dammstraße 2022 eine sehr ruhige Sackgasse geworden.
Was bedeutet die Bezeichnung „Pfaffenstieg“?
- Ein Weg, an dem besonders viele Pfaffenhütchen wachsen. Das sind Ziersträucher mit roten, vierkantigen, dem Barett eines katholischen Geistlichen ähnelnden Früchten.
- Das war in früheren Zeiten der Trampelpfad der Domgeistlichen, die sich zwischen ihren Höfen und Gärten bewegten.
Auflösung:
Antwort 2 ist die richtige. Der Pfaffenstieg war ursprünglich ein Verbindungsweg zwischen den Höfen und Gärten der Domgeistlichen und für den Verkehr nicht geeignet.
Heute steht im Pfaffenstieg an der Stelle der ehemaligen katholischen Knaben-Volksschule die Volkshochschule, deren Fassade seit dem Jahr 1954 ein Sgraffito (besonderes Kratz- und Ritzputzverfahren) mit dem Grundriss des Hildesheimer Stadtkerns aus der Zeit vor 1945 schmückt. Die Erinnerung an Alt-Hildesheim wurde von Heinz Algermissen und Ignatz Gerlach gefertigt.
Beuke
Die Straße Beuke ist nach dem neben ihr fließendem Bach benannt. Die Beuke hat zwei Zuflüsse. Wo entspringen diese?
- Am Galgenberg und auf der Marienburger Höhe.
- Im Hildesheimer Wald
Beuke
Auflösung:
Die Beuke, die der Straße den Namen gibt, entspringt am Galgenberg. Sie unterquert im Bereich der Lüneburger Straße die Bahnlinie Hildesheim – Groß Düngen. Im Tunnel ist der Bach mit Steinplatten abgedeckt. Somit kann der Tunnel auch von Fußgängern benutzt werden. Größere Personen müssen sich allerdings etwas ducken. Die Scheitelhöhe des Tunnels beträgt nur ca. 1,80 m.
Trotzdem sieht man immer wieder auch Radfahrende durch den Tunnel fahren.
Der zweite Strang der Beuke entspringt im Bereich Roter Stein auf der Marienburger Höhe und unterquert die Bahnlinie zusammen mit der Straße „Am Roten Steine“.
Die beiden Bäche vereinigen sich im Lönswäldchen und fließen kurz danach in die Innerste.
Im Hildesheimer Wald entspringt die Beuster. Die beiden Zuflüsse werden Warme Beuster und Kalte Beuster genannt. Sie vereinigen sich in Diekholzen. Die Beuster fließt in der Nähe der Domäne Marienburg in die Innerste.
Kleine Gassen
Welche der engsten und schmalsten Straßen oder Gassen in Hildesheim ist zudem mit Treppenstufen versehen?
- Stinekenpforte
- Kleine Steuer
Kleine Steuer
Antwort 2 ist richtig:
Die Kleine Steuer (das Wort Steuer in diesem Namen bedeutet „Stieg“ oder „Stiege“) ist eine historische Straße im Stadtteil Moritzberg. Sie verbindet mit einer Länge von 90 m die Bennostraße, von der sie über 7 Treppenstufen zu erreichen ist, mit dem Stiftskirchenweg. Als einzige Straße Hildesheims ist die Kleine Steuer durchgehend mit Kopfsteinpflaster gepflastert. Sie verläuft nach Westen hin bergauf und wird durch einen gotischen Spitzbogen vom Stiftskirchenweg getrennt. Es eröffnet sich eine der schönsten Sehenswürdigkeiten Hildesheims, die romanische Mauritiuskirche mit ihrem markanten Barockturm von 1765, der den gesamten Stadtteil Moritzberg prägt.
Auf einem Stadtplan Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Kleine Steuer mit dem Namen „Godehards Ruhe“ zu sehen. Dieser Name bezieht sich auf Bischof Godehard, der hier 1024 eine Kapelle bauen ließ, der er den Namen seines Herkunftsklosters St. Mauritius (Abtei Niederaltaich an der Donau) gab. In dieser Kapelle starb er 1038.
Im Südosten des Domhofes gibt es einen alten schmalen Zugang zum Domhof, der „Stinekenpforte“ heißt – ein Name, der durch verhüllende Metathese entstand, da hier die Abwässer des Domhofs in die, jetzt unterirdische, Treibe hinabflossen. Die Stinekenpforte, heute eine abschüssige, auf beiden Seiten von einer Mauer aus Bruchsteinen begrenzte Gasse, erinnert an den früheren wehrhaften Charakter der Domburg. Sie ist mit einer Länge von 56 m eine der kürzesten Straßen Hildesheims und gleichzeitig eine der engsten. Die Stinekenpforte verbindet den Domhof mit den Straßen Hückedahl, Treibestraße und Neue Straße.
Quellen: Wikipedia
Humboldtstraße
Ist die Humboldtstraße nach Wilhelm von Humboldt oder nach Alexander von Humboldt benannt?
Humboldtstraße
Antwort:
Nach beiden!
Die Straße ist benannt nach den Brüdern Wilhelm Freiherr von Humboldt (geb. 22. Juni 1767 in Potsdam, gest. 8. April 1835 in Tegel/Berlin), einem der geistreichsten Gelehrten und bedeutendsten Staatsmänner Preußens, Gründer der Universität Berlin, und Alexander Freiherrn von Humboldt (geb. 14. September 1769 in Berlin, gest. 6. Mai 1859 in Berlin), einem der fruchtbarsten Naturforscher und Forschungsreisenden, Mitbegründer der modernen Geographie.
Wilhelm von Humboldt initiierte als Bildungsreformer die Neuorganisation des Bildungswesens im Geiste des Neuhumanismus, formte das nach ihm benannte humboldtsche Bildungsideal und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
Alexander von Humboldt war ein deutscher Forschungsreisender mit einem weit über Europa hinausreichenden Wirkungsfeld. In seinem über einen Zeitraum von mehr als sieben Jahrzehnten entstandenen Gesamtwerk schuf er „einen neuen Wissens- und Reflexionsstand des Wissens von der Welt“ und wurde zum Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft.
Mehrjährige Forschungsreisen führten Alexander von Humboldt nach Lateinamerika, in die USA sowie nach Zentralasien. Wissenschaftliche Feldstudien betrieb er unter anderem in den Bereichen Physik, Geologie, Mineralogie, Botanik, Vegetationsgeographie, Zoologie, Klimatologie, Ozeanographie und Astronomie. Weitere Forschungen betrafen die Wirtschaftsgeographie, die Ethnologie, die Demographie, die Physiologie und die Chemie. Alexander von Humboldt korrespondierte mit zahlreichen Experten verschiedener Fachrichtungen und schuf so ein wissenschaftliches Netzwerk eigener Prägung.
In Deutschland erlangte Alexander von Humboldt vor allem mit seinen Werken Ansichten der Natur und Kosmos außerordentliche Popularität. Schon zu Lebzeiten genoss er im In- und Ausland ein hohes Ansehen und wurde als „der größte Naturforscher [seiner] Zeit“ betrachtet. Die Preußische Akademie der Wissenschaften würdigte ihn als „die erste wissenschaftliche Größe seines Zeitalters“, dessen Weltruhm sogar den von Gottfried Wilhelm Leibniz überrage. Die Pariser Akademie der Wissenschaften verlieh ihm den Beinamen „Der neue Aristoteles“.
Quelle: Wikipedia
Das Segelschiff mit den grünen Segeln erlangte als Werbeschiff für Becks-Bier internationale Aufmerksamkeit.
Dinklarstraße
Warum gibt es eine „Dinklarstraße“ in Hildesheim?
- Mit dieser Straßenbennenung würdigt die Stadt die älteste beurkundete Siedlung im Landkreis Hildesheim.
- Mit dieser Benennung wird der legendären Schlacht bei Dinklar im Jahr 1367 gedacht.
Richtig: Antwort 2
In einer der bedeutendsten Schlachten des Mittelalters in Norddeutschland, an der fast der gesamte Adel, Klerus und die Städte des nördlichen Harzvorlandes beteiligt waren, errang der Hildesheimer Bischof Gerhard vom Berge am 3. September 1367 einen zunächst für unmöglich gehaltenen Sieg über den Herzog Magnus von Braunschweig und seine Verbündeten. (Siehe auch: Bischof-Gerhard-Straße)
Die Dinklarstraße, eine vergleichsweise unscheinbare, nur 130m lange Straße in der Weststadt, zwischen Bleicherstraße und Schützenwiese gelegen, erhielt am 10.02.1912 zum Gedächtnis daran ihren Namen.
In Dinklar, ca. 10km östlich von Hildesheim gelegen, wird an einem Getreidesilo mit einem Monumentalgemälde an die Schlacht erinnert. Es entstand anlässlich der 650-Jahr-Feier dieses Ereignisses 2017.
Zu Frage 1: Als älteste, im Jahr 854 urkundlich bestätigte Siedlung im Raum Hildesheim gilt das Dorf Emmerke.
(Quellen: Wikipedia, Straßenlexikon Hildesheim)
Bahnhofsallee
Die Bahnhofsallee ist die 1865 angelegte Zufahrtsstraße zum Hildesheimer Hauptbahnhof, der damals noch ungefähr an der heutigen Ecke Bahnhofsallee / Kaiserstraße lag. 1884 wurde der Bahnhof dann an seinen heutigen Standort verlegt. Da der in der nördlichen Verlängerung der Straße erbaut wurde, konnte die Bahnhofsallee weiterhin diese Bezeichnung tragen.
Das blieb aber nicht durchgängig so. Viele Straßen Hildesheims erfuhren immer wieder Umbenennungen, so auch die Bahnhofsallee.
Frage:
Wurde die Bahnhofsallee am 4. April 1933 umbenannt in
- Blücherstraße oder
- Adolf-Hitler-Straße?
Antwort 2 ist richtig.
Schon kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Straße umbenannt.
Seit dem 28. April 1945 heißt die Straße wieder Bahnhofsallee. Die Amerikaner hatten am 7. April 1945 widerstandslos Hildesheim besetzt und die Stadt schon am 11. April 1945 einem britischen Stadtkreiskommando übergeben. Dieses setzte noch am selben Tag Ernst Ehrlicher, den ehemaligen OB, als kommissarischen Oberbürgermeister ein.
Heute befindet sich in der Bahnhofsallee auf dem ehemaligen Gelände der früheren Heil- und Pflegeanstalt das Hotel Novotel, auch die Sültequelle ist dort verortet.
Als weiteres bemerkenswertes Bauwerk sei noch die Villa Lindemann erwähnt, die Mitte des 19. Jahrhunderts vom Kaufmann Conrad Lindemann im Stil des Klassizismus errichtet wurde und in der sich heute eine Anwaltskanzlei befindet.
Neues Kunstwerk entdeckt!
Klar ist: Ein neuer BANKSY ist es nicht! Aber welcher Künstler hat dieses beeindruckende Werk geschaffen und wo kann man es bewundern?
Hier sind zwei Antwortmöglichkeiten. Welche ist richtig?
- “Tomorrow Maybe Pink“: Zuschreibung New Yorker Künstlerkollektiv URBAN ART.
Bei Sotheby’s 2023 für 18,5 Millionen US-Dollar an einen anonymen Bieter versteigert. - Paul Banause – 2023. LIDL-Parkplatz. Hildesheim, Steuerwalder Straße 31. Umsonst und draußen.
Paul Banause
Antwort 2 ist richtig:
Der Künstler ist Paul Banause (er heißt wirklich so!), geboren 1996 in Berlin. Seine StreetArt-Karriere startete er mit 12 Jahren in der Graffiti-Szene Berlin.
In den letzten Jahren folgten Ausstellungen seiner Kunstwerke im In- und Ausland (so z. B. in Schweden und in den Niederlanden.) In Kunstkreisen gilt er als der “aufgehende Stern am deutschen Kunsthimmel“. Weitere Infos gibt’s hier: https://pbanause.com/about/
Also: Auf in die Hildesheimer Nordstadt! Dort kann man einige Werke von Paul Banause finden – nicht nur auf dem Parkplatz von LIDL in der Steuerwalder Straße.Viel Spaß beim Hildesheimer Kunstspaziergang durch Straßen, auf Wegen und Plätzen!
Wie heißt der Platz?
Wie heißt dieser Platz?
- Pokorny-Platz
- Pelizaeusplatz
Pelizaeusplatz
Antwort 2 ist richtig:
Pelizaeusplatz, benannt nach Wilhelm Pelizaeus (1851 – 1930), erfolgreicher Kaufmann, Bankier und spanischer Konsul in Ägypten, der seiner Heimatstadt Hildesheim eine bedeutende Altägyptensammlung stiftete.
Zusammen mit Senator Hermann Roemer (1816 – 1894) ist er der Namensgeber des renommierten Roemer und Pelizaeus Museum in Hildesheim.
Die auf dem Foto zu sehende Stahlskulptur „Haus mit durchbrochener Form“ ist eine Arbeit des Künstlers Werner Pokorny.
Eine weitere Plastik Pokornys steht auf dem Hohen Weg/Rathausstraße „Zwei Häuser zwischen Stangen“.
Wie heißt der Platz?
Wie heißt der Platz, an dem sich dieses Gebäude befindet?
- Angoulêmeplatz
- Bankplatz
Angoulêmeplatz
Seit 1973 heißt dieser Platz „Angoulêmeplatz“, nach unserer Partnerstadt in der Charente (Frankreich).
Kommendes Jahr feiert Hildesheim das 60jährige Jubiläum dieser Partnerschaft.
Nach der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschafts-Vertrages (Élysée-Vertrag) von 1963 wurde Angoulême die erste Partnerstadt Hildesheims.Gestaltet wurde die Fassade des Gebäudes von July Gore, einer Künstlerin aus Angoulême.
Vor 1973 hieß der Platz „Bankplatz“.
1886 gründete Max Leeser zusammen mit Partnern aus der Hildesheimer Wirtschaft die Hildesheimer Bank, welche 1928 mit der Deutschen Bank fusionierte. An der Stelle des 1887 errichteten Geschäftshauses der Hildesheimer Bank, betreibt die Deutsche Bank noch heute ihre Hildesheimer Filiale.
Welche Brücke ist das?
Wo befand sich bis 1924 diese Brücke und wurde dann durch eine steinerne Brücke ersetzt?
Woher hat die dort verlaufende Straße ihren Namen?
Hohnsenbrücke
1894 wurde der bis 1911 noch nicht vollendete Ausbau einer Chaussee vom Goschentor nach Ochtersum angeregt. Die alten Wege an der Baugewerkschule vorüber wurden ja vorteilhaft verändert, viel Erdreich aufgeschüttet, Bäume entfernt; aber bis Mai 1912 war die Chaussee vom Goschentor nur bis zur Innerste erhöht und erbreitert worden. Noch fehlte dort eine steinerne oder eiserne Flussbrücke und die so wichtige Fortsetzung des Hochweges über die Innerstewiesen nach Ochtersum zu. Auf diese Brücke hatten Ochtersumer und Hildesheimer noch bis 1924 zu warten.
Immerhin konnte schon Pfingsten 1898 ein neuangelegter Radfahrweg von der Hohnser Brücke nach Ochtersum dem Verkehr übergeben werden. Damit war zu einem Zeitpunkt, zu dem das Automobil noch in den Kinderschuhen steckte und sich das Fahrrad zum Fortbewegungsmittel auch des kleinen Mannes für kleine und mittlere Entfernungen entwickelte ein nicht unwichtiger Schritt getan. Von ihm profitierten nicht nur die Ochtersumer, die diese Verbindung auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf in Hildesheim nutzten; der Ausbau bescherte auch den Ochtersumer Gasthäusern mit den Ausflüglern, die am Wochenende mit dem Rad auf dieser Strecke unterwegs waren, neue Kunden.
Hohnsen: So wurde 1898 der Name festgelegt für die bis dahin im Volksmund „Hohnser Weg“ genannte Straße vom Goschentor nach Ochtersum. Sie führt ihren Namen nach der eingegangenen Ortschaft Hohnsen (aus Hohenhusen), die etwa dort lag, wo heute die Brücke über die Innerste (Hohnsenbrücke) ihren Standort hat. Als letzter Rest dieser Siedlung befand sich hier die Hohnser Mühle, die der Rat einige Zeit als Papiermühle betrieb, bis sie 1632 von den Neustädtern verbrannt wurde.
Rex-Brauns-Straße
Wer war Rex Brauns?
- Ein in Hildesheim geborener Turner.
- Er wirkte ab 1913 als Arbeitersekretär in Hildesheim.
Antwort 1 ist richtig:
Rex Brauns (1863-1925)
Der Name des bedeutendsten Sportsmanns, der im Zusammenhang mit Ochtersum zu nennen ist, ist der des 1925 verstorbenen Turners Rex Brauns. Hier erinnert heute eine Straße an ihn. Eigentlich hieß er Georg Brauns. Sein Vater war der für die Aufforstung des Steinbergs verantwortliche Oberförster Albrecht Brauns. Da der gebürtige Hildesheimer der siebente Sohn war, übernahm der damalige Landesherr König Georg V. die Patenstelle. So kam „Rex“ zu seinem Namen.
Georg Brauns ist als gelernter Buchhändler in Frankfurt/M., Berlin, Hamburg, Lüneburg und Hannover tätig. An allen diesen Stationen wirkt er als Turner in den örtlichen Vereinen mit. 1887 legt er in Berlin seine Turnlehrerprüfung ab. 1890 begründet er in Lüneburg eine eigene Buchhandlung. 1897 geht er dann nach Hildesheim zurück und wirkt an der Leitung der im Familienbesitz befindlichen neuen Ochtersumer Ziegelei mit, die später seinen Namen trägt.
In Hildesheim schließt er sich dem Turnverein „Eintracht“ an. 1924 wird er in den Vorstand der Deutschen Turnerschaft gewählt, dem er bis zu seinem Tode angehört.
Zu Antwort 2:
Ernst Hugo Braun (1878-1922) war seit 1913 Arbeitersekretär in Hildesheim. 1918 nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs wurde er Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats. 1920 wurde er der erste besoldete Senator aus den Reihen der SPD. 1948 wurde die Verbindungsstraße zwischen der Goslarschen Landstraße und der Frankenstraße, später bis zum Berliner Kreisel in „Senator-Braun-Allee“ umbenannt.
Godehardsplatz
Welche Sehenswürdigkeit ist außer der mächtigen spätromanischen St.-Godehard-Basilika am Godehardsplatz zu besichtigen?
- Ein 1606 vom Domsekretär Werner gebautes auffällig schönes, reich verziertes Fachwerkhaus.
- Eine 1871 vor dem nördlichen Seitenschiff der Basilika aufgestellte Statue des hl. Godehard, mit der einer der wichtigsten Bischöfe Hildesheims geehrt wird.
Antwort 1 ist richtig:
Das „Wernersche Haus“ an der Ecke Godehardsplatz/Hinterer Brühl ist ein außergewöhnliches Beispiel für die Hildesheimer Renaissancefachwerkarchitektur. Ebenso wie die St. Godehard-Basilika hat es den Bombenangriff vom 22. März 1945 relativ glimpflich überstanden und bezeugt nach einer aufwändigen Restaurierung 2010/11 auf beeindruckende Weise Hildesheims ehemaligen Ruf als „Nürnberg des Nordens“.
Eine Godehard-Statue findet sich nicht vor, sondern im Inneren der Basilika im nördlichen Querhaus. Im Jahre 1871 bekam die Straße, die vom Brühl bis zur Lucienvörder Straße an der Mühlengraben-Brücke, dem ehemaligen Standort der Godehardimühle, herabführt und bis dahin „Godehardibrink“ hieß, den Namen „Godehardsplatz“.
Marie-Wagenknecht-Straße
Foto: Karin Frank-Gerstung
Welche der folgenden Aussagen trifft über Marie Wagenknecht zu?
- „Sie sah die Not und aktiv, wie sie war, stellte sie sich sofort zur Verfügung.“
- „Während ihres Klosterlebens verlangte diese edle Seele trotz ihrer erlauchten Abstammung keine Bevorzugung, sondern verrichtete die niedrigsten Arbeiten einer Frau.“
Foto: Karin Frank-Gerstung
Aussage 1 ist richtig.
„Sie sah die Not und aktiv, wie sie war, stellte sie sich sofort zur Verfügung.“[1]
Marie Wagenknecht (geb. 13.09.1885 in Sachsenhagen) war eine der wenigen Frauen, die sich, seit die Frauen 1919 das Wahlrecht erhalten hatten, politisch engagierten. Schon bevor sie 1919 in das erste Kommunalparlament Hildesheims nach dem Untergang des Kaiserreiches gewählt wurde, engagierte sie sich für Demokratie und soziale Gerechtigkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die Frauenbewegung in der SPD ihre politische Heimat wurde.
Sie stammte aus der bürgerlichen alteingesessenen Familie Mensching, lernte aber durch ihren Mann, der u.a. Arbeiter bei Senking war, die Arbeiterbewegung kennen. Obwohl sich die SPD vom Beginn ihrer Gründung an für das Recht der Frauen auf Erwerbsarbeit einsetzte, war Marie Wagenknecht nach ihrer Verheiratung nicht berufstätig: Sie kandidierte als Hausfrau für die politischen Ämter. 1920 gründete sie mit Elise Bartels die Hildesheimer Arbeiterwohlfahrt, deren Vorsitzende sie 1922 wurde und dies bis zur Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1933 blieb. Ihr Hauptanliegen war es, die Situation der Armen, der Frauen, der Kinder und Waisen in der Stadt zu verbessern und so setzte sie sich auch für mehr Bildung ein. 1945 erlaubten die Briten der AWO die Wiederaufnahme ihrer Arbeit. 1948 zog Marie Wagenknecht in den ersten frei, geheim und gleich gewählten Stadtrat ein.
Neben den politisch bewegten Zeiten, die Marie Wagenknecht durchlebte, hatte sie im Privaten 1926 den Tod ihrer erst 13-jährigen Tochter Änne infolge einer Blinddarmentzündung zu verkraften, der sie zeitlebens in Trauerkleidung gehen ließ.
Sie starb am 23.11.1970 im Alter von 85 Jahren in Hildesheim.
Das Besondere an der Marie-Wagenknecht-Straße: Sie wurde schon mehrmals umbenannt. Sie hieß zunächst Peiner Straße, dann Carl-Peters-Straße und schließlich Bischof-Janssen-Straße. Peters war als Namensgeber nicht mehr tragbar, da er als einer der führenden Kolonialisten in Afrika die einheimische Bevölkerung mit Gewalt überzogen hatte, und Janssen wurde im Zuge der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche zur unerwünschten Person. Seit 2022 grüßt nun Marie Wagenknecht von den Straßenschildern.
Aussage 2 betrifft Elisabeth von Rantzau, 1706 gest. in Hildesheim.
[1] Hildesheimer Rundschau vom 26.11.1970, zit. n. Andrea Germer (Hg.): Töchter der Zeit. Bd. 2. S. 183.
Hannah-Arendt-Straße
Wer war Hannah Arendt?
Hannah Arendt war eine jüdische deutsch-US-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin. Sie erhielt 1967 den „Siegmund-Freud-Preis“ für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung der Freien und Hansestadt Hamburg.
Hannah Arendt war eine deutsche Sozialreformerin, Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin. Nach der Einführung des passiven Wahlrechts für Frauen hielt sie am 19.02.1919 in der Weimarer Nationalversammlung als erste Frau eine Rede.
Antwort 1 ist richtig:
Der Straßenname „Hannah-Arendt-Straße“ (15.03.2010) wurde Hannah (Johanna) Arendt gewidmet, die am 14.10.1906 in Hannover geboren wurde und am 04.12.1975 in New York starb. Nach ihrer Schulzeit in Königsberg studierte sie in Marburg, Freiburg und Heidelberg Philosophie. 1933 wurde Arendt wegen illegaler Tätigkeit für die „Zionistische Vereinigung Deutschland“ in Berlin verhaftet, aber nach kurzem Gefängnisaufenthalt wieder frei gelassen. Im Jahre 1941 floh sie mit ihrem Mann in die USA. Das „Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.“ wurde 1993 an der Technischen Universität in Dresden eröffnet. Die Stadt Bremen verleiht seit 1994 jährlich den „Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken“.
Die Straße befindet sich im Baugebiet „Neues Wohnen am Steinberg“ und verläuft parallel zur Mildred-Scheel-Straße. Sie grenzt an die Lise-Meitner-Straße sowie an die Marie-Curie-Straße.
Bischof-Gerhard-Straße
Nach wem ist die Bischof-Gerhard-Straße benannt?
- Die Straßenbenennung nimmt Bezug auf einen Bischof vom Berge (hier gemeint: Moritzberg als ehemals selbständigen Ort)
- Die Benennung der Straße erinnert an einen Bischof vom Berge (Mitglied eines Adelsgeschlechts, das ab 1096 auf der Schalksburg oberhalb von Hausberge in Porta Westfalica herrschte.
Antwort 2 ist richtig:
Der Straßenname „Bischof-Gerhard-Straße“ (Benennung 1927) erinnert an Bischof Gerhard vom Berge (Hildesheimer Bischof von 1365-1398, vorher Domkantor und Domdechant in Minden, anschließend bis 1365 Bischof von Verden). Er stammte aus dem Haus der Herren vom Berge, die bei Minden ihren Sitz hatten.
Als Hildesheimer Bischof beendete er einen Konflikt wegen territorialer Streitigkeiten zwischen dem Welfenhaus und dem Hochstift Hildesheim in der Schlacht bei Dinklar siegreich. Später baute er im Süden der Burganlage Poppenburg den mächtigen wohnturmartigen Palas (repräsentativer Saalbau einer Burg). Darüber hinaus stiftete er das Karthäuserkloster vor dem Dammtor, das in der Nähe der heutigen Straße lag.
Die Straße liegt im Stadtteil Moritzberg und grenzt in ihrem Verlauf im Norden an die Mittelallee (eine der breitesten und repräsentativsten Straßen in Hildesheim) und im Süden an die Steinbergstraße.
Hagentorwall
Worauf bezieht sich der Name Hagentorwall?
- Namensgeber dieser Straßenbezeichnung ist die westfälische Großstadt Hagen, die häufig als „Tor zum Sauerland“ bezeichnet wird.
- Die Bezeichnung kommt aus dem Altdeutschen „Hag“, was Hecke bedeutet und eine Einfriedung aus Gebüsch meint.
Antwort 2 ist richtig:
Die Bezeichnung kommt aus dem Altdeutschen „Hag“, was Hecke bedeutet und eine Einfriedung aus Gebüsch meint.
Der Hagentorwall wurde am Ende des 16. Jahrhunderts gebaut, da sich die Stadt gegen den Beschuss mit Artillerie nur noch mit hohen und festen Wällen schützen konnte. Um das Schlagen von Breschen zusätzlich zu erschweren, sicherte man die Wälle nach außen mit tiefen Gräben.
Der Straßenname Hagentorwall wurde erstmals 1853 in einem Adressbuch erwähnt. Das Hagentor, das dem Wall seinen Namen gab, wurde schon 1290 erstmals erwähnt. Ab dem 13. Jahrhundert geht man von einer geschlossenen Ummauerung der Stadt aus, die lediglich durch die Stadttore unterbrochen wurde. 1813 wurde das Tor abgebrochen.