Hödeken
Hödeken oder Hütchen (nach dem Filzhut, den er immer trug) war ein hilfreicher Hausgeist des Bischofs von Hildesheim. In vielen früheren Sagen tritt er als Poltergeist der Winzenburg bei Freden auf. Die Brüder Grimm erzählen, dass er dem Bischof militärische Ratschläge gab und ihn vor kommenden Gefahren warnte.
Hödeken konnte in jeder Form auftreten. Einem armen Küchenjungen erschien er in Gestalt eines Raben. Einen übermütigen Bauern verprügelte er, indem er sich in einen Wegweiser verwandelte. Zum Bischof sprach er manchmal unsichtbar. Ein andermal so, dass man sein Gesicht nicht sehen konnte, da er seinen Hut so tief in den Kopf drückte.
Nachdem Hödeken seit dem Jahre 752 die Geschicke der Winzenburg begleitete, begab es sich, dass Hermann, der letzte Burggraf, samt seiner Frau Luitgardis am 29. Januar 1152 von einem ihrer Burgritter ermordet wurden. Hödeken begann ein Wehgeschrei auf der Burg. In der selben Stunde aber, in der die Tat geschah, eilte der Geist Hödeken auf dem kürzesten Weg nach Hildesheim, trat an das Bett des schlafenden Bischofs und rief: „Glatzkopf, wache auf, die Grafschaft Winzenburg ist herrenlos!“ Bischof Bernhard wurde wach, sprang eilig auf, um die Winzenburg einzunehmen.