Wege-2_Auflösung

Hohnsenbrücke

Aufnahmen von Kirsten Kuckuck

1894 wurde der bis 1911 noch nicht vollendete Ausbau einer Chaussee vom Goschentor nach Ochtersum angeregt. Die alten Wege an der Baugewerkschule vorüber wurden ja vorteilhaft verändert, viel Erdreich aufgeschüttet, Bäume entfernt; aber bis Mai 1912 war die Chaussee vom Goschentor nur bis zur Innerste erhöht und erbreitert worden. Noch fehlte dort eine steinerne oder eiserne Flussbrücke und die so wichtige Fortsetzung des Hochweges über die Innerstewiesen nach Ochtersum zu. Auf diese Brücke hatten Ochtersumer und Hildesheimer noch bis 1924 zu warten.

Immerhin konnte schon Pfingsten 1898 ein neuangelegter Radfahrweg von der Hohnser Brücke nach Ochtersum dem Verkehr übergeben werden. Damit war zu einem Zeitpunkt, zu dem das Automobil noch in den Kinderschuhen steckte und sich das Fahrrad zum Fortbewegungsmittel auch des kleinen Mannes für kleine und mittlere Entfernungen entwickelte ein nicht unwichtiger Schritt getan. Von ihm profitierten nicht nur die Ochtersumer, die diese Verbindung auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkauf in Hildesheim nutzten; der Ausbau bescherte auch den Ochtersumer Gasthäusern mit den Ausflüglern, die am Wochenende mit dem Rad auf dieser Strecke unterwegs waren, neue Kunden.

Hohnsen: So wurde 1898 der Name festgelegt für die bis dahin im Volksmund „Hohnser Weg“ genannte Straße vom Goschentor nach Ochtersum. Sie führt ihren Namen nach der eingegangenen Ortschaft Hohnsen (aus Hohenhusen), die etwa dort lag, wo heute die Brücke über die Innerste (Hohnsenbrücke) ihren Standort hat. Als letzter Rest dieser Siedlung befand sich hier die Hohnser Mühle, die der Rat einige Zeit als Papiermühle betrieb, bis sie 1632 von den Neustädtern verbrannt wurde.

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