Straßen, Gassen, Brücken, Plätze
Entsprechend dem Motto des Weltgästeführertages 2024 stellen wir hier regelmäßig wechselnd Straßen, Gassen, Brücken oder Plätze in Hildesheim vor.
Schuhstraße
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Schuhstraße als die durchgehende West-Ost-Verbindung Hildesheims verbreitert, begradigt und mit weniger Gefälle angelegt.

Im Mittelalter war ein Stadtteil, eine so genannte Bäuerschaft, nach ihr benannt, die Schuh- oder Sutorum-Bäuerschaft. „Sutor“ bedeutet Näher, denn ein Großteil der Arbeit der Schuhmacher bestand aus Näharbeiten. So wurden Vorder- und Hinterteil und Futter des Leders zusammengenäht. Dann wurden Brandsohle und Oberleder zusammengenäht und schließlich die Laufsohle durch die Brandsohle genäht, also durchgestochen. Da man für die Schuhherstellung nicht besonders qualifiziert sein musste und zudem wenig Kapital brauchte, gab es im Laufe der Zeit sehr viele Schuster.
Von der Not und Armut dieses Handwerks erzählt die Hildesheimer Sage vom „Schauteufelkreuz“, in der ein hungernder Schuster dem Teufel seine Seele vermacht, unerwarteterweise aber das bessere Ende auf seiner Seite hat. (Das Kreuz ist an der Ecke des Alten Marktes zu sehen.)
Hatte das Handwerk im Deutschen Reich im Jahr 1875 noch 90 % Anteil an der Schuhproduktion, waren es 1925 nur noch 3 %. Aus dem Schuhmacher war ein Schuhreparateur geworden.
Heute gibt es in der Schuhstraße keine Schuhmacher mehr. Die Produktion von Schuhen geschieht im 21. Jahrhundert überwiegend in Fabriken und im Ausland.
Was war die älteste Zunft in Hildesheim?
- Bäcker
- Schuhmacher