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Pfaffenstieg

Der Pfaffenstieg wurde erstmalig 1370 erwähnt, aber wahrscheinlich ist er viel älter.  

Er wurde jedoch mehrfach verbreitert. Der Beschluss dazu wurde erstmals 1896 gefasst, nachdem der Verkehr vom Alten Markt zum Pfaffenstieg verlagert worden war.  Magistrat, Regierung, Bezirksausschuss und Provinzialrat hatten sich auf eine Verbreiterung zur Südseite, zu den Kuriengärten hin, verständigt. Der Plan wurde aber erst 1904 in die Tat umgesetzt, weil damals außerdem Platz für die Anlage der Straßenbahngleise benötigt wurde. Seit 1905 rollten die Straßenbahnen durch die Stadt, die Linie 1 fuhr auf ihrer Strecke vom Hauptbahnhof zum Moritzberg durch den Pfaffenstieg.

Nach den Zerstörungen im 2. Weltkrieg und der Neuanlage der großen West-Ost-Achse wurde der Pfaffenstieg abermals verbreitert, jetzt auf der Nordseite. Die Straßenbahnschienen wurden entfernt.

Foto: Karin Frank-Gerstung

Auf dem Foto sieht man, wie breit der Pfaffenstieg heute ist. Man sieht aber auch, dass entgegen dem Zweck der Verbreiterungen, nämlich mehr Verkehr zu ermöglichen, kein Auto unterwegs ist. Aus der wichtigsten Durchgangsstraße neben der Kaiserstraße ist seit der Sperrung der Dammstraße 2022 eine sehr ruhige Sackgasse geworden.

Was bedeutet die Bezeichnung „Pfaffenstieg“?

  1. Ein Weg, an dem besonders viele Pfaffenhütchen wachsen. Das sind Ziersträucher mit roten, vierkantigen, dem Barett eines katholischen Geistlichen ähnelnden Früchten.
  2. Das war in früheren Zeiten der Trampelpfad der Domgeistlichen, die sich zwischen ihren Höfen und Gärten bewegten.
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