Wege_Auflösung

Struckmannstraße

Anwort 1 ist richtig:

Rings um die Stadt wollte Hildesheim ab Ende des 19. Jahrhunderts ein Netz von Straßen entstehen lassen, das den motorisierten Verkehr um das Zentrum herumführt. Im Süden hätte der Hohenzollernring, die Innerste gequert, um dann über den Hansaring, heute Leibnizstraße, via Blänkebach bis zum Römerring fortgesetzt zu werden. Das ambitionierte Konzept konnte nicht zuletzt durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht durchgängig umgesetzt werden. Im Jahre 1917 erfolgte die Umbenennung des seit 1903 benannten Hohenzollernrings in Struckmannstraße. Doch wer war Struckmann?

Nach seinem Jurastudium und Tätigkeiten an verschiedenen Amtsgerichten ließ sich Gustav Struckmann 1864 als Anwalt in Osnabrück nieder, wo er sich auch in der Kommunalpolitik engagierte. 1875 wurde Struckmann zum Bürgermeister der Stadt Hildesheim gewählt, 1885 wurde er zum Oberbürgermeister ernannt. In seine Amtszeit fiel der Übergang der Stadt von einer beschaulichen, im Straßenbild noch mittelalterlich anmutenden Kleinstadt mit rd. 22.500 Einwohnern zu einer aufstrebenden Mittelstadt mit ca. 54.800 Einwohnern am Ende seiner Amtszeit im Jahre 1909.
Unter Struckmanns Leitung wurde insbesondere der Ausbau der städtischen Infrastruktur vorangetrieben. 1895 wurde mit dem städtischen Krankenhaus am Weinberg die medizinische Versorgung der Bevölkerung verbessert. 1905 wurde mit der Eröffnung der elektrischen Straßenbahnlinie 1 vom Hauptbahnhof zum Moritzberg der Grundstein für den öffentlichen Personennahverkehr gelegt. Besonders war Struckmann an der Weiterentwicklung des Schulwesens in der Stadt Hildesheim gelegen. Neben seinem Amt als Oberbürgermeister in Hildesheim vertrat Gustav Struckmann auch in mehreren überregionalen Gremien die Interessen der Stadt. 1879 wurde er vom Kaiser zum Mitglied des preußischen Herrenhauses ernannt, 1884 bis 1890 vertrat er den Wahlkreis Hildesheim im Deutschen Reichstag, ab 1882 war Struckmann Vorstandsmitglied des Hannoverschen Städtetages.
Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen und Ehrungen wurde Struckmann 1907 die Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen verliehen. Die städtischen Kollegien ernannten ihn wegen seiner Verdienste um die Stadt 1909 zum Ehrenbürger der Stadt Hildesheim.

Die Kaiser-Friedrich-Straße verläuft teilweise parallel zur Struckmannstraße und grenzt ebenso wie diese an die Straße Weinberg.

Mitglied im BVGD - Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e. V. - www.bvgd.org